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„Neue Bescheidenheit“: Ärzte üben Verzicht auf Großgeräte

Hamburg (ots)

Unter Deutschlands Ärzten wächst die
Bescheidenheit. Mit breiter Mehrheit begrüßen sie inzwischen die
Einrichtung von Zentren für medizinische Großgeräte. Auch der
Hartmannbund spricht sich als Standesorganisation dafür aus, die
teuren Helfer zur Diagnose und Therapie nicht mehr in einzelnen
Praxen, sondern in großen Zentren bereitzuhalten. Für die Ärzte kommt
dies einem Paradigmenwechsel gleich: Bislang galt es vielfach als
Pflicht, möglichst alle Krankheiten mit möglichst vielen Geräten in
der eigenen Praxis zu diagnostizieren und zu therapieren. Der neue
Trend aber ist klar: Großgeräte werden in immer weniger Einzelpraxen
stehen. Das belegt das „Branchenbarometer Krankenversicherungen“,
eine aktuelle Studie von Allianz Private Krankenversicherung, Mummert
Consulting und F.A.Z.-Institut. Basis der Untersuchung ist eine
Umfrage unter Top- Entscheidern des deutschen Gesundheitswesens und
der Wirtschaft sowie unter mehr als 500 Krankenversicherten.
Konkret sprechen sich vier von fünf Ärzten dafür aus, neue Zentren
für medizinische Großgeräte einzurichten. Etwas höher ist die
Zustimmung unter den Krankenversicherungen. Unter allen Befragten –
also die Entscheider der Wirtschaft einbezogen – liegt der Schnitt
bei 78 Prozent, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa
für das „Branchenbarometer Krankenversicherungen“ ergibt. Auch alle
Parteien sowie die Dachorganisationen der privaten und gesetzlichen
Krankenversicherungen befürworten Großgerätezentren. Neben einer
etwas größeren Zurückhaltung bei der Zulassung neuer Medikamente –
nur bei gesichertem medizinischem Fortschritt soll Leistungspflicht
bestehen – werden die Zentren als eines der wirksamsten Mittel
gesehen, den Kostenanstieg durch den medizinischen und technischen
Fortschritt zu dämpfen. Für den Patienten hat dies zunächst den
Nachteil weiterer Wege – andererseits aber den Vorteil, dass die
Kosten sinken und somit auch steigenden Beiträgen entgegengewirkt
wird.
An dritter Stelle nach den Zentren für Großgeräte und den
rigideren Zulassungskriterien für neue Medikamente nennen die in der
Studie befragten Entscheider die Einführung effizienterer
Wirtschaftlichkeitsprüfungen für die Leistungserbringer. Die Ärzte
müssten sich dann bei ihrer Arbeit in größerem Maße als bisher auf
die Finger sehen lassen, und die Abläufe zahlreicher Behandlungen
kämen auf den Prüfstand. In Wirtschaft und Versicherungen sind neun
von zehn Entscheidern dafür, aber auch unter den Ärzten selbst sieht
die Hälfte einen erheblichen Handlungsbedarf in den eigenen Praxen
und Kliniken.
Basis des „Branchenbarometers Krankenversicherungen“ ist eine
Befragung vom Oktober und November 2003 durch das
Meinungsforschungsinstitut forsa. Darin äußerten sich 100 Top-
Entscheider bei Leistungserbringern, Kostenträgern und
Großunternehmen. Sie setzten sich aus 30 Ärzten und Klinikmanagern
sowie aus Spitzenkräften von 30 Krankenkassen und
Krankenversicherungen sowie von 40 Großunternehmen zusammen. Die
gleichen Fragen beantworteten elf Mittler aus Parteien und Verbänden
der Leistungserbringer, Kostenträger und Patienten. In einer
repräsentativen Bevölke-rungsbefragung im Oktober 2003 hat forsa
außerdem 512 Bürger ab 16 Jahren telefonisch zur
Gesundheitsversorgung und zu Reformen im Gesundheitswesen interviewt.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50272

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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