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Anti-Spam-Gesetz der Bundesregierung reicht nicht aus

Hamburg (ots)

Das von der Bundesregierung Anfang April
verabschiedete Gesetz zum Verbot von Spam-Mails in Deutschland droht
fehlzuschlagen. Der Grund: Spam-Versender müssen in Deutschland noch
immer keine strafrechtlichen Konsequenzen befürchten. Unabhängig
davon müssen sie in Asien oder Amerika europäisches Recht nicht
fürchten. Dabei entstehen in deutschen Unternehmen rund 300 Millionen
Euro Schaden jährlich durch unerwünschte Werbe-E-Mails, so eine
Schätzung von Mummert Consulting. Etwa jede vierte E-Mail in den
elektronischen Postkästen der Betriebe ist heute so genannter Spam.
Bis 2005 werden es zwei von fünf sein. Den Unternehmen geht die
Arbeitszeit der Mitarbeiter verloren, die in der Mailbox ständig
wichtige Nachrichten von Werbemails trennen müssen.
Deutsche Unternehmen mit mehr als 500 E-Mail-Accounts erhalten
derzeit im Durchschnitt mehr als 400.000 Spam-Mails pro Jahr. Der
finanzielle Schaden: rund 60.000 Euro. Hauptkostenfaktor ist dabei
der Arbeitsaufwand der Mitarbeiter. Geht eine unerwünschte Mail ein,
benötigt ein Mitarbeiter rund zehn Sekunden um sie aufzufinden,
auszusortieren und anschließend die unterbrochene Arbeit wieder
aufzunehmen. Nicht nur die so verlorene Arbeitszeit kostet Geld. Jede
nicht gelöschte E-Mail beansprucht zusätzlichen Speicherplatz und
verursacht somit zusätzliche Investitionen in Speichermedien.
In den USA ist das Spam-Problem noch größer als in Deutschland.
Ein US-Internetnutzer erhält rund dreimal mehr Spam-Mails als ein
deutscher. Die Regierung hat reagiert: In den USA drohen den
Versendern von Spam-Mails seit dem 1. Januar 2004 bis zu fünf Jahre
Freiheitsentzug und bis zu sechs Millionen US-Dollar Geldstrafe.
Deutschland hingegen bleibt ein Spammer-Paradies. Das neue Gesetz der
Bundesregierung gegen den unlauteren Wettbewerb verbietet zwar E-
Mail-Werbung, wenn der Empfänger zuvor nicht zugestimmt hat.
Strafrechtliche Konsequenzen sind darin aber nicht vorgesehen.
Außerdem: Spam-Versender aus Asien und Amerika lassen sich kaum von
deutschen Gesetzen beeindrucken. Und der Großteil des E-Mülls stammt
aus dem nichteuropäischen Ausland.
Solange keine klare gesetzliche Regelung existiert, stehen die E-
Mail-Dienstleister in der Verantwortung. Das Problem: Obwohl
wirkungsvolle Spam-Filter bereits auf dem Markt sind, zeigt sich ein
großer Teil der Anwender damit überfordert, sie auch einzusetzen. So
rühmen sich Anbieter wie beispielsweise AOL, im vergangenen Jahr 500
Milliarden Spam-Mails durch Filter blockiert zu haben. 53 Prozent der
deutschen Internetnutzer wissen jedoch nicht, wie ein solcher Filter
zu bedienen ist.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50272

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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