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E-Government: digitale Signatur beim Bürger kaum akzeptiert

Hamburg (ots)

Von der papierlosen Verwaltung sind Deutschlands
Kommunen noch ein gutes Stück entfernt. Haupthemmnis ist die fehlende
Verbreitung der elektronischen Unterschrift. Nur acht Prozent der
Kommunen in Deutschland setzen diese bisher ein. Das ergab die Studie
„Elektronische Signaturen im E-Government“ von Mummert Consulting.
Ein weiteres Problem: Dort, wo Ämter die elektronische Unterschrift
anbieten, findet sie kaum Anklang beim Bürger oder bei den
Unternehmen. Bei 21.000 Steuererklärungen, die in Berlin im ersten
Quartal 2004 bei den Finanzbehörden auf elektronischem Wege
eingegangen waren, griffen nur vier Nutzer auf die Möglichkeit
zurück, mittels der elektronischen Signatur auf den sonst notwendigen
Ausdruck des Formulars zu verzichten.
Die digitale Signatur ermöglicht seit längerem die sichere Prüfung
der Identität einer Person. Trotzdem bieten Behörden nur sehr selten
die Möglichkeit, Anträge oder sonstige Dokumente elektronisch zu
unterschreiben. Hauptursache für die Zurückhaltung ist die fehlende
Akzeptanz in der Bevölkerung. Dies liegt wiederum an der momentan zu
teuren und zu umständlichen Technik. Ein Deutscher hat
durchschnittlich zweimal im Jahr mit einer Behörde zu tun. Chipkarte
und Lesegerät kosten ihn rund 30 Euro im Jahr. Der Nutzer bezahlt
also etwa 15 Euro für einen elektronischen Behördengang. Hierfür
lohnt sich der zusätzliche Aufwand meist nicht.
Eine Anschaffung ist für die Bürger nur attraktiv, wenn sie die
elektronische Signatur nicht nur für Verwaltungsangelegenheiten
nutzen können, sondern beispielsweise auch für Bankgeschäfte oder
beim Online-Einkauf. Neun von zehn Entscheidern in den Behörden
plädieren deshalb für eine einheitliche Technik. 57 Prozent fordern
eine größere Zahl massentauglicher Anwendungen. Ein Signaturbündnis
zwischen der Bundesregierung, Banken, Dienstleistern sowie
Technikanbietern will bis Ende 2005 die Voraussetzungen dafür
schaffen, den elektronischen Verwaltungs- und Geschäftsverkehr
flächendeckend mit elektronischen Signaturen abzuwickeln. Drei große
Ausweisprojekte der Bundesregierung sollen der digitalen Signatur zum
Durchbruch verhelfen: die Gesundheitskarte, die JobCard sowie der
digitale Personalausweis. Die Gesundheitskarte, die unter anderem
schriftliche Arztrezepte überflüssig macht, wird bis 2006
schrittweise eingeführt. Starttermin für die JobCard für die mehr als
30 Millionen Arbeitnehmer ist 2007. Darüber hinaus haben viele Banken
bereits damit begonnen, ec-Karten mit Signaturfunktion an ihre Kunden
auszugeben.
75 Prozent der Verantwortlichen in den Kommunen halten es zudem
für sinnvoll, die Chipkarten gratis an alle Bürger zu verteilen. Die
Kosten für die Nutzer werden somit gesenkt, was einen zusätzlichen
Anreiz bedeutet. Darüber hinaus müssen vorhandene Sicherheitslöcher
gestopft werden. Vor allem die Gefahr, dass Hacker Kennwörter oder
sonstige Informationen ausspionieren, schätzen Experten von Mummert
Consulting als hoch ein.
Auch an den Schreibtischen der Sachbearbeiter in den Ämtern wird
sich der Einsatz der elektronischen Signatur bemerkbar machen.
Verwaltungsvorgänge können effizienter erledigt werden. Vor allem
fällt das zeit- und kostenintensive Übertragen der Daten von
herkömmlichen Formularen in den PC weg. Die komplette
Vorgangsbearbeitung wird auf den Computer verlagert, denn der Bürger
kann auch Bescheide der Behörde mittels der elektronischen Signatur
online einsehen. Mit den Anforderungen an eine moderne öffentliche
Verwaltung durch den Einsatz neuer Informationstechnologien befassen
sich am 16. November 2004 auch Experten in Petersberg auf dem
Kongress „Vorgangsbearbeitung der Zukunft“, veranstaltet von Mummert
Consulting sowie weiteren Partnern.
Für die Studie „Elektronische Signaturen im E-Government“ befragte
Mummert Consulting die 100 größten Städte und Landkreise in
Deutschland nach ihrer Einschätzung zum E-Government, wie es sich
heute darstellt bzw. wie es sich in drei Jahren darstellen wird.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50272

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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