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Steigende Kosten, sinkende Budgets: Kliniken gehen auf Sparkurs

Hamburg (ots)

Die deutschen Krankenhäuser sind auf Sparkurs.
Jeder vierte Klinikmanager sieht in Kostenminimierung und
Finanzcontrolling die wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung der
Branchenprobleme. Die Entscheider haben dabei vor allem die
Personalkosten im Blick. Sie machen fast 70 Prozent der gesamten
Ausgaben der Krankenhäuser aus. Doch während die verfügbaren Budgets
stagnieren, steigen vor allem die Kosten des medizinischen Personals.
Durch die Neuregelung des Bereitschaftsdienstes und die Abschaffung
des praktischen Jahres „Arzt im Praktikum“ (AiP) droht den Kliniken
die Kostenfalle. Das sind die Ergebnisse des „Branchenkompass 2004
Gesundheitswesen“, einer Studie von Mummert Consulting und dem
F.A.Z.-Institut.
Auf die Kliniken kommen allein durch die Abschaffung des AiP
erhebliche Mehrkosten zu, da Berufseinsteiger statt der bisherigen
1.000 Euro im Monat nun bis zu 3.000 Euro brutto erhalten.
Zusätzliche Belastungen entstehen durch stetig steigende
Patientenzahlen und teurere medizinische Geräte. Den steigenden
Kosten stehen auf der Habenseite keine wachsenden Einnahmen entgegen.
Die Budgeterhöhung von 0,02 Prozent im Vergleich zu 2003 gleicht
nicht einmal die Inflation aus. Die Folge: Den 2.240 deutschen
Kliniken fehlen für das laufende Jahr 1,2 Milliarden Euro. Um auf
Dauer zu überleben, müssen sie daher deutlich wirtschaftlicher
arbeiten als bisher.
Ärzte und Gewerkschaften befürchten, dass die Qualität der
medizinischen Versorgung unter dem steigenden Kostendruck leidet. Die
Investitionen in neue Medizintechnik werden voraussichtlich weiter
zurückgehen. Rund die Hälfte der Krankenhäuser will die notwendigen
Einsparungen zudem dadurch erreichen, dass sie ihr Pflegepersonal
reduziert. Auch die Aufenthaltsdauer pro Patienten soll verkürzt
werden, damit im gleichen Zeitraum mehr Kranke behandelt werden
können. Immer mehr Operationen werden daher schon jetzt ambulant
erbracht. Lange stationäre Aufenthalte bringen den Kliniken Verluste,
da die Versorger für jeden Patienten, abhängig vom Krankheitsbild,
eine feste Fallpauschale erhalten. Um eine qualitativ hochwertige
medizinische Versorgung sicherzustellen, wollen die Kliniken
verstärkt mit externen Ärzten und Versorgungseinrichtungen
zusammenarbeiten. Diese sollen beispielsweise stärker als bisher die
Nachversorgung von Operationspatienten übernehmen. 94 Prozent der
Krankenhäuser wünschen sich niedergelassene Ärzte als Partner, drei
Viertel wollen mit Rehakliniken kooperieren.
Diese Presseinformation basiert auf der Studie „Branchenkompass
2004 Gesundheitswesen“ von Mummert Consulting und dem
F.A.Z.-Institut. Für die Studie wurden im Mai 2004 hundert Topmanager
aus 35 deutschen und 15 österreichischen Krankenhäusern sowie aus 50
deutschen Krankenkassen und -versicherungen über ihre
Investitionsziele und ihre Marktpolitik bis 2006 befragt.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50272

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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