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Neuer Optimismus in der Versicherungswirtschaft

Hamburg (ots)

Die trübe Stimmung in der Versicherungswirtschaft
hellt sich allmählich auf. 53 Prozent der Fach- und Führungskräfte
registrieren in den vergangenen sechs Monaten eine spürbare
Stimmungsverbesserung in der Branche. Zu diesem Ergebnis kommt der
aktuelle „Insurance Trend“, eine Studie der Mummert Consulting AG in
Zusammenarbeit mit dem Institut für Versicherungswirtschaft der
Universität St. Gallen und dem Versicherungsmagazin, die mit
Unterstützung des Spezialisten für Umfrage- und
Beschwerdemanagementsoftware Inworks umgesetzt wurde. Die positive
Stimmung wollen die Versicherer vor allem zur Kundenbindung nutzen
und investieren daher in Marketing und Vertrieb. Besonders
integrierte Angebote aus Bank- und Versicherungsleistungen sollen für
steigenden Umsatz sorgen. Insgesamt zeigt sich die Branche
optimistisch: Mehr als die Hälfte der Befragungsteilnehmer spürt
einen Aufwärtstrend. Nur 30 Prozent der deutschen Assekuranz konnten
2004 eine Verschlechterung des Geschäftsklimas beobachten. Knapp 17
Prozent der Befragten geben an, die Stimmung im Versicherungsmarkt
habe sich nicht spürbar verändert. Die besten Aussichten haben
Assekuranzen, die keine Lebensversicherungen anbieten. Die
Entscheider von Lebens- und Krankenversicherungen beurteilen die
Marktaussichten eher zurückhaltend.
Die größte Herausforderung der kommenden Monate: das Vertrauen der
Kunden gewinnen und stärken. Für 60 Prozent der Befragten hat die
Kundenbindung jetzt höchste Priorität. Um diese zu verbessern, müssen
deutlich mehr Mittel für Marketing, Vertrieb und Kommunikation
bereitgestellt werden - darin sind sich die Versicherer nahezu einig.
Neue Kunden sollen erst im zweiten Schritt gewonnen werden. Darüber
hinaus möchten mehr als die Hälfte der Entscheider künftig die
operativen Kosten senken. Dafür sollen vor allem die Arbeitsabläufe
in den Unternehmen verbessert werden. Ferner wird sich nach
Einschätzung der Experten die Bedeutung der einzelnen Vertriebskanäle
verändern. So gewinnen beispielsweise Kreditinstitute als Vertriebs-
und Kooperationspartner zunehmend an Bedeutung.
Die wichtigsten Herausforderungen der kommenden Monate
(Mehrfachnennungen)
Erhöhung Kundenbindung/-vertrauen: 59,0%
Senkung der operativen Kosten: 53,0%
Optimierung betrieblicher Prozesse: 53,0%
Gewinnung von Marktanteilen: 29,0%
Produktinnovationen: 26,0%
Vertriebssteuerung/Multichanneling: 25,0%
Die Versicherungen erwarten bei integrierten Angeboten von Bank-
und Versicherungsleistungen eine deutliche Umsatzsteigerung. Schon
heute misst beinahe die Hälfte der befragten Experten so genannten
Allfinanzprodukten eine hohe Bedeutung bei. Dennoch glauben 64
Prozent der Versicherungsmanager, dass dieses Geschäftsfeld künftig
noch wichtiger sein wird. Die unabhängigen Finanzberater und Broker
setzen die größten Hoffnungen auf umfassende Finanzdienstleistungen
aus einer Hand. 67 Prozent der Befragten erwarten, dass ihre
Bedeutung als Vertriebspartner der Assekuranzen insgesamt zunehmen
wird. Die Bedeutung nebenberuflicher Vermittler und angestellter
Außendienstmitarbeiter wird in den kommenden zwei Jahren dagegen
sinken – ein deutlicher Trend zur Professionalisierung im
Versicherungsvertrieb.
Probleme beim Angebot integrierter Finanzdienstleistungen
(Mehrfachnennungen)
Materie überfordert Berater: 59,0%
Kulturunterschiede bei Versicherungen und Banken: 43,0%
Kunde möchte Finanzen und Versicherungen separat 39,0%
Geeignete Produkte/Lösungskonzepte: 33,0%
Widerstand des Außendienstes/der Berater: 33,0%
Beratungs-Know-How/Beratungssoftware: 32,0%
Trotz der zunehmenden Bedeutung der Allfinanzprodukte gibt es
Hürden bei der Verbreitung integrierter Finanzdienstleistungen: So
geben 59 Prozent der befragten Entscheider an, die Bündelung
verschiedenster Finanzdienstleistungen überfordere die
Versicherungsberater. Schwierigkeiten bereiten ebenfalls die großen
Unterschiede in der Unternehmenskultur von Kreditinstituten und
Versicherungen. Knapp 40 Prozent der Befragten ist es bislang nicht
vollends gelungen, die Kunden davon zu überzeugen, dass Finanzen und
Versicherungen von einem Dienstleister betreut werden können. Vor
allem die Skeptiker unter den Befragten betrachten den Unterschied
zwischen Banken und Assekuranz als Hauptproblem der Allfinanz. Um
diese Hürden zu überwinden, setzen die deutschen
Versicherungsunternehmer vor allem auf Cross-Selling. Nahezu jeder
zweite Versicherer ist überzeugt, dass bereits gewonnene Kunden eher
für Allfinanzprodukte begeistert werden können als ein potenzieller
Neukunde. Dabei soll eine umfassende und vor allem neutrale
Betrachtung aller finanziellen Aspekte des Kunden helfen - ein
ganzheitliches Financial Planning. Versicherer, die den integrierten
Finanzangeboten eher skeptisch gegenüberstehen, sehen in der
Produktkonzeption selbst noch deutliche Mängel. Nach ihrer
Einschätzung müssen die Angebote noch besser auf die individuellen
Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. In jedem Fall hängt der
Erfolg der Allfinanz maßgeblich von der Qualität der Beratung ab. 74
Prozent der Befragten räumen der Verbesserung der Beratungen daher
höchste Priorität auf dem Weg zu einem erfolgreichen
Allfinanzgeschäft ein.
Die attraktivsten Ansätze für den Erfolg integrierter
Finanzdienstleistungen (Mehrfachnennungen)
Cross-Selling innerhalb eines Vertriebskanals: 46,0%
Umfassendes neutrales Financial Planning: 42,0%
Vertrieb von Versicherungsprodukten über Banken: 39,0%
Leistungsbündel für spezifische Lebensphasen: 36,0%
Die aktuelle „Insurance Trend“-Studie der Mummert Consulting AG
entstand im September und Oktober 2004 in Zusammenarbeit mit dem
Institut für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen
(I.VW-HSG) und der Fachzeitschrift „Versicherungsmagazin“. Das
Institut für Versicherungs-wirtschaft ist das führende
Brancheninstitut der Assekuranz. Für die Studie wurden 337 Fach- und
Führungskräfte aus der Versicherungsbranche in Deutschland,
Österreich und der Schweiz mit Unterstützung des Spezialisten für
Umfrage- und Beschwerdemanagementsoftware Inworks befragt. Die
„Insurance Trend“-Studie wird regelmäßig viermal im Jahr
durchgeführt, um Branchentrends kontinuierlich erfassen zu können.

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

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