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Biometriebranche setzt auf das Zugpferd Fußball-WM

Hamburg (ots)

Die Biometriebranche in Deutschland wartet auf den
Durchbruch. Das Geschäft mit der Identifikation anhand körperlicher 
Merkmale brachte den Unternehmen 2005 etwa 20 Millionen Euro Umsatz 
ein. Mit einer sicheren Fußball-WM will die hiesige 
IT-Sicherheitsbranche die Basis für einen flächendeckenden 
Geschäftserfolg biometrischer Sicherheitstechnik für die Zeit nach 
dem Fußballspektakel legen. Allein die Ausstattung des 
Großereignisses mit IT-Sicherheitstechnik wird Umsätze bis zu zehn 
Millionen Euro einspielen, so die Einschätzung von Steria Mummert 
Consulting, dem Marktführer für digitale Erkennungsdienstleistungen.
Die Branche verspricht sich durch den Einsatz biometrischer 
Verfahren bei der Weltmeisterschaft vor allem eine breitere Akzeptanz
in der Bevölkerung. Bisher befürwortet gut jeder zweite Bundesbürger 
Eingangskontrollen in den Stadien anhand von Körpermerkmalen. Das 
ergibt das "WM-Sicherheitsbarometer" von TNS Emnid und Steria Mummert
Consulting. Experten gehen davon aus, dass die Zustimmung durch eine 
sichere Fußball-WM weiter steigen  und die Einführung 
standardisierter Biometrieverfahren beschleunigt wird. "Bei 
Großevents wie der WM höchste Sicherheit zu gewährleisten ohne den 
Spaßfaktor zu beschneiden, ist eine Gratwanderung. Gelingt diese, 
wird öffentliches Vertrauen geschaffen, wovon auch andere 
Anwendungsbereiche profitieren werden", prognostiziert Veronika 
Nolde, Biometrieexpertin bei Steria Mummert Consulting. "Der Einsatz 
moderner Technologie versetzt die Polizei in die Lage, einschlägig 
bekannte Hooligans sowie polizeilich bereits auffällig gewordene 
Straftäter schon vor dem Betreten der Stadien abzufangen. Der 
Abgleich von Daten führt zu einer Erleichterung der Polizeiarbeit 
sowie zu wesentlich schnelleren Ergebnissen, da das Erfassen der 
Personendaten vor Ort und nicht im Polizeipräsidium durchgeführt 
werden kann."
Das fehlende Vertrauen der Bevölkerung ist derzeit noch das 
Haupthemmnis beispielsweise bei der sicheren Abwicklung von 
Geldgeschäften mittels biometrischer Verfahren. Denn 
Zahlungsverfahren, bei denen sich der Kunde per Fingerabdruck oder 
Iris-Scan ausweist, setzten sich bislang nur zögerlich durch. Zwar 
sagen Experten eine Verzehnfachung der Umsätze mit der Anwendung 
"Zahlung" bis 2009 voraus. Dennoch machen sie nur einen verschwindend
geringen Anteil des Gesamtmarktes (ein Prozent) aus. Dies werde sich 
erst ändern, wenn sowohl Banken als auch Bankkunden mitziehen. Eine 
Erfolgsgeschichte "Biometrie" bei der Fußball-WM könnte die 
Marktentwicklung allerdings beschleunigen. Weitere Umsatztreiber für 
das Biometriegeschäft sind der Handel sowie das Transportwesen.
Bei den Anwendungsmöglichkeiten mit dem meisten Erfolgspotenzial 
liegen biometrische Zutrittskontrollen weit vorn. Sie sollen in drei 
Jahren mit mehr als 30 Prozent Marktanteil den zweithöchsten 
Stellenwert nach dem Geschäft mit Reisepässen und Personalausweisen 
erreichen. Stark zunehmen werden auch die Umsätze für biometrisch 
gesicherte IT-Zugänge sowie Datensicherheit.
Allerdings: Hauptabnehmer für biometrische Sicherheitslösungen 
bleiben auch künftig der Bund und die Länder. Bei der Fußball-WM will
die Polizei beispielsweise ein in Zusammenarbeit mit Steria Mummert 
Consulting entwickeltes IT-System nutzen, um die Identifikation von 
mutmaßlichen Gewalttätern an Ort und Stelle zu beschleunigen. Statt 
mit Stempelkissen und Papier werden Fingerabdrücke über elektronische
Fingerabdruck-Scanner abgenommen und in Echtzeit elektronisch 
weiterverarbeitet. Das "Fingerprint Image Transmission" (FIT) 
genannte System bietet die Möglichkeit, die vor Ort erfassten Daten 
mit den Fingerabdrücken in den Datenbanken des Bundeskriminalamtes 
abzugleichen.
Basis der Ergebnisse sind eine Markteinschätzung von Steria 
Mummert Consulting sowie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts
TNS Emnid für Steria Mummert Consulting unter 1.000 Personen in 
Deutschland zu ihrer Einschätzung der Sicherheitslage in Deutschland 
während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die Umfrage erfolgte im 
November 2005 und ist repräsentativ.

Kontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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