38 Prozent mehr Fehltage: Krankenstand in Schleswig-Holstein steigt auf Rekordwert
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Krankheitsbedingte Arbeitsausfälle im Job haben im Jahr 2022 in Schleswig-Holstein ein Rekordniveau erreicht. Das hat eine aktuelle Auswertung der DAK-Gesundheit ergeben. Der Krankenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Punkte auf 5,5 Prozent – und somit auf den höchsten Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren. Lesen Sie mehr in unserer Pressemeldung.
Freundliche Grüße
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein
Negativrekordwert: 2022 höchster Krankenstand in Schleswig-Holstein seit einem Vierteljahrhundert
- DAK-Gesundheit analysiert Krankheitsausfälle im Job für das gesamte Jahr 2022
- Plus von 38 Prozent bei den Fehltagen
- Anstieg von 171 Prozent bei Atemwegserkrankungen
Krankheitsbedingte Arbeitsausfälle im Job haben im Jahr 2022 in Schleswig-Holstein ein Rekordniveau erreicht. Das hat eine aktuelle Auswertung der DAK-Gesundheit ergeben. Der Krankenstand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Punkte auf 5,5 Prozent – und somit auf den höchsten Wert seit Beginn der Analysen vor 25 Jahren. Es waren an jedem Tag des Jahres 55 von 1000 Beschäftigten krankgeschrieben. Das ist ein Anstieg von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die meisten Ausfälle gingen auf Atemwegserkrankungen wie Erkältungen und Bronchitis zurück, die drastisch zunahmen (+ 171Prozent).
2022 hatten DAK-versicherte Erwerbstätige im Durchschnitt pro Kopf rund 20 Fehltage. Das waren rund 5,5Tage mehr als 2021. Hochgerechnet auf alle Erwerbstätigen in Schleswig-Holstein ergibt sich ein Plus von rund 8 Millionen Fehltagen. „Dieser Rekord-Krankenstand ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft sein“, sagt Cord-Eric Lubinski, Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. „Zwar hat die Pandemie ihren großen Schrecken verloren, weil die Zahl der schweren Verläufe deutlich abgenommen hat. Der hohe Krankenstand zeigt aber die massiven Auswirkungen auf die Arbeitswelt.“ Es sei wichtig, dass sich die Menschen weiter schützen und am Arbeitsplatz geschützt würden. Dies gelte gerade mit Blick auf den zunehmenden Personal- und Fachkräftemangel in der Wirtschaft. Lubinski: „Gesundheit am Arbeitsplatz muss eine hohe Priorität bekommen.“
Ausfälle wegen Atemwegserkrankungen nahmen drastisch zu
Die meisten Fehltage verursachten Atemwegserkrankungen, wie Erkältungen und Bronchitis. Deswegen gab es 2022 der DAK-Analyse zufolge 363 Fehltage je 100 Versicherte, nach 134 im Jahr zuvor. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen kam es ebenfalls zu einem Anstieg, aber er fiel nicht so drastisch aus: Die Zahl der Ausfalltage je 100 Versicherte wegen Rückenschmerzen und vergleichbarer Probleme kletterte von 335 auf 363 Tage hoch. Wegen psychischer Erkrankungen hatten je 100 Versicherte 352 Fehltage, ebenfalls ein neuer Höchststand. Eine Rekord- Zunahme gab es 2022 auch bei Krankschreibungen in Zusammenhang mit Corona: Die Zahl der dadurch verursachten Fehltage je 100 Versicherte ging von 11 im Jahr 2021 auf 122 Tage hoch.
Rückgang bei der Dunkelziffer
Der Anstieg beim Krankenstand hängt nach Ansicht der DAK-Gesundheit zum Teil auch mit der elektronischen Meldung der Krankschreibungen zusammen. Seit Anfang 2022 gehen Krankmeldungen von den Arztpraxen direkt an die Krankenkassen und müssen nicht mehr von den Versicherten selbst eingereicht werden. Durch die sogenannte eAU tauchen nun auch Krankheitsfälle in der Statistik auf, die in der Vergangenheit nicht erfasst wurden, weil die gelben Zettel bei den Versicherten liegenblieben. „Wir hatten in der Vergangenheit beim Krankenstand durchaus eine gewisse Untererfassung. Dieser Effekt dürfte jetzt deutlich reduziert sein. Durch die elektronische Krankmeldung haben wir eine wesentlich geringere Dunkelziffer und einen noch schärferen Blick auf den wirklichen Krankenstand“, sagt Cord-Eric Lubinski.
Krankenstand auf Bundesniveau
Die Fehlzeiten der Schleswig-Holsteiner sind mit denen der Beschäftigten bundesweit vergleichbar. Der Krankenstand liegt zwischen Nord- und Ostsee genau auf dem Bundesniveau von 5,5 Prozent.
Für die aktuelle Analyse wertete das Berliner IGES Institut die Daten von 116.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Schleswig-Holstein aus.
Sönke Krohn
DAK-Gesundheit Pressesprecher Schleswig-Holstein
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