Lübecker Nachrichten: Forsa-Umfrage: 70 Prozent der Schleswig-Holsteiner wollen schnelle Neuwahl
Lübeck (ots)
Nach dem Urteil des Landesverfassungsgerichts wollen die Bürger in Schleswig-Holstein nicht lange auf einen Neuwahltermin warten. 70 Prozent der Bevölkerung wünschen sich die Entscheidung über eine neue Zusammensetzung des Landtags bereits im Frühjahr 2011. Nur 27 Prozent sind dafür, dass erst 2012 gewählt wird. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Lübecker Nachrichten (Freitagausgabe). Sogar unter CDU-Anhängern ist fast die Hälfte für einen baldigen Urnengang, so die Umfrage. Das Frühjahr des nächsten Jahres wäre der frühest machbare Termin.
Die SPD kann sich laut Forsa bessere Chancen mit dem Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig als mit ihrem Parteichef Ralf Stegner ausrechnen. Wie die Zeitung berichtet, sprechen sich 12 Prozent für Albig als nächsten schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten aus, aber nur elf Prozent für Stegner. Vor allem bei Anhängern der Grünen, auf die die Sozialdemokraten bei einer Regierungsübernahme angewiesen wären, genießt Albig ein deutlich höheres Vertrauen (27 Prozent) als Stegner (7 Prozent), mit dem die SPD bei den Landtagswahlen vor einem Jahr mit 25,4 Prozent der Wählerstimmen gescheitert war. Für Amtsinhaber Peter Harry Carstensen votieren 18 Prozent, den CDU-Fraktionschef Christian von Boetticher wünschen sich 17 Prozent der Bürger als Ministerpräsidenten.
Würde am kommenden Sonntag gewählt, lägen die beiden großen Parteien Kopf an Kopf bei jeweils 31 Prozent. Für die CDU wäre das gegenüber der Landtagswahl 2009 ein Verlust um 0,5 Prozentpunkte, die SPD würde sich um 5,6 Prozentpunkte verbessern. Die Grünen würden 18 Prozent der Stimmen auf sich vereinen (+5,7 Prozentpunkte), die FDP würde ihr letztes Ergebnis mit nunmehr sieben Prozent mehr als halbieren. SSW und Linke landen bei fünf Prozent der Stimmen. In der Gunst der Wähler rangiert ein rot-grünes Bündnis deutlich vor einer schwarz-grünen Koalition.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte für die Lübecker Nachrichten am 31. August und 1. September 751 Wahlberechtigte repräsentativ befragt.
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