Maggi-Suppen: Irreführung mit Geschmacksverstärkern
foodwatch fordert ehrliche Etiketten
Berlin (ots)
Drei Viertel der Deutschen halten das Werbeversprechen "ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker" auf einer Tütensuppe für irreführend, wenn sie die geschmacksverstärkende Zutat Hefeextrakt enthält. Das ergab eine repräsentative Befragung von Emnid mit 1.003 Teilnehmern im Auftrag der Verbraucherrechtsorganisation foodwatch. Die Maggi-Tütensuppen der Produktlinie "Natur pur" des Herstellers Nestle werben auf der Verpackung an mehreren Stellen, dass die Suppen "ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker" seien. Zugesetzt ist jedoch Hefeextrakt mit den geschmacksverstärkenden Substanzen Glutamat, Inosinat und Guanylat. Dies belegt die Analyse eines unabhängigen Labors am Beispiel des Produkts "Maggi Natur pur Spargelcremesuppe" im Auftrag von foodwatch.
"Nestle führt den Verbraucher damit bewusst in die Irre", sagte foodwatch-Campagnerin Anne Markwardt. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern, der behauptet, nach "strengen ethischen Standards zu handeln", nutze gezielt die Lücke zwischen dem legal Möglichen und der Erwartung der Bürger aus. "Auch verhält sich Nestle damit unfair gegenüber solchen Lebensmittelherstellern, die tatsächlich keine Geschmacksverstärker verwenden. Diese haben im Markt kaum eine Chance."
Nestle reagierte gegenüber foodwatch auf den Vorwurf der Irreführung mit Unverständnis. Maggi-Suppen der Linie "Natur pur" sind pro 100 Gramm doppelt so teuer wie die der Maggi-Linie "Guten Appetit" mit Zusatzstoffen. foodwatch dokumentiert die Irreführung und liefert Hintergrundinformationen dazu auf der Internetseite www.abgespeist.de.
Umfragedaten: Repräsentative telefonische Befragung durch die TNS Emnid Medien- und Sozialforschung GmbH, 1.003 Befragte ab 14 Jahre, Befragungszeitraum 11. bis 12.02.2008. Frage: "Eine Tütensuppe enthält einen Geschmacksverstärker auf natürlicher Basis. Auf der Verpackung steht: 'Ohne den Zusatzstoff Geschmacksverstärker'. Halten Sie das für irreführend?" Antworten: "ja" 75 Prozent, "nein" 22 Prozent, "weiß nicht" 4 Prozent.
Redaktioneller Hinweis: Die einzelnen Ergebnisse der Befragung finden Sie als pdf-Dokument unter http://foodwatch.de/presse/pressearchiv/2008/abgespeistde/ .
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