foodwatch zum Dioxin-Fall in Sachsen-Anhalt: Futtermittelbranche bundesweit überprüfen
Berlin (ots)
Die Dioxin-Grenzwertüberschreitung bei einem Futtermittelproduzenten in Sachsen-Anhalt zeigt erneut, wie dringend eine umfassende Durchleuchtung des Sektors ist: Deutschlandweit sollen rund 60 Anlagen nach den gleichen Prinzipien arbeiten, europaweit um die 300. Die Belastung der Bevölkerung mit Dioxinen erfolgt zu 80 Prozent über die Aufnahme von Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Da Dioxine fettlöslich sind und nicht abgebaut werden, reichern sie sich dauerhaft im Fettgewebe an. Das Spektrum der Gesundheitsgefährdungen durch bestimmte Dioxine reicht von Gebärmutterschädigungen über Verhaltensstörungen und die Schwächung des Immunsystems bis zu Krebs.
Nach Aufsehen erregenden Kontaminationsfällen in der EU wurde bereits im Jahr 2001 die Grenzwertverschärfung für Dioxine beschlossen, der neue Grenzwert ist seit dem 1.7.2002 in Kraft. Doch erst der Fall in Apolda/Thüringen im Februar hat die Behörden wachgerüttelt. Dazu foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode: "Bund und Länder müssen umgehend die 60 Trocknungswerke überprüfen und die Dioxinwerte veröffentlichen. Die betrieblichen Eigenkontrollen der Futtermittelhersteller sind auf allen Stufen der Futterkette nach wie vor lückenhaft. Daran hat auch die Einführung des Siegels Qualität und Sicherheit' (QS) bei Futtermitteln und Fleischwaren nichts geändert."
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