Kombilohn braucht besseres Fallmanagement
Qualifizierung muss im Vordergrund stehen
Berlin (ots)
Der Deutsche Caritasverband (DCV) sieht in dem Vorschlag aus der Union eine Chance, Bewegung in die Diskussion zum Kombilohn zu bringen. Die Bedingungen für die Integration von gering qualifizierten Arbeitslosen müssen in Deutschland deutlich verbessert werden. Deutschland ist hier das Schlusslicht unter allen Industrieländern. Der Vorschlag der Union zielt auf zwei Problemgruppen des Arbeitsmarktes: gering qualifizierte Jugendliche und ältere Arbeitnehmer. Diese werden auf dem deutschen Arbeitsmarkt stärker als in anderen europäischen Ländern diskriminiert. Eine Lohnkostensubventionierung von 40 Prozent könnte es privat-gewerblichen und frei-gemeinnützigen Unternehmen ermöglichen, auch Personen mit Vermittlungshemmnissen verstärkt zu beschäftigen.
Die Caritas fordert, die vorgeschlagene Lohnsubventionierung ausschließlich für Personen einzusetzen, die sonst keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. "Um dies zu erreichen, muss das Fallmanagement bei der Arbeitsvermittlung aber deutlich verbessert werden. Sonst besteht die Gefahr, dass Personen gefördert werden, die auch ohne Förderung in den Arbeitsmarkt integriert werden können.", so Caritas-Generalsekretär Georg Cremer. Wichtig aus Sicht der Caritas ist zudem, die Maßnahmen zur Qualifizierung von Menschen mit Vermittlungshemmnissen deutlich zu verstärken. "Die Arbeitslosigkeit in Deutschland kann langfristig nur gesenkt werden, wenn unser Bildungssystem auch Kinder aus armen Familien und Familien mit Migrationshintergrund besser als bisher fördert", so Cremer.
Der DCV lehnt Forderungen ab, dass die Fallmanager bei der Verhängung von Sanktionen keinen Ermessensspielraum haben sollen. Die individuelle Betreuung von Menschen mit Vermittlungshemmnissen bedarf eines sensiblen Umgangs und eines größeren Gestaltungsspielraums für die Fallmanager als bisher.
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