Ohne Ausbildung keine Perspektive für junge Menschen
Caritas fordert verstärkte Kooperation zwischen Schulen, Jugendsozialarbeit und Betrieben
Berlin (ots)
Der mit der Wirtschaft bestehende Ausbildungspakt hat sein Ziel, jedem jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu geben, bisher nicht erreicht. Die Tatsache, dass mit Beginn des Ausbildungsjahres 2006/2007 laut Bundesagentur für Arbeit 49.500 Bewerber keinen Ausbildungsplatz haben, bezeichnet der Deutsche Caritasverband (DCV) als alarmierend. "Fast 50 Prozent der arbeitslosen Jugendlichen haben keine Berufsausbildung. Um Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen zu verringern, ist - neben einem Schulabschluss - eine Berufsausbildung unabdingbar" fordert der Generalsekretär des DCV, Georg Cremer.
Dringend erforderlich ist aus Sicht des DCV eine verstärkte Kooperation zwischen Schulen, Jugendsozialarbeit und Betrieben. Nur so verbessern sich die Vermittlungschancen auch für benachteiligte junge Menschen. Die von der Wirtschaft beklagte mangelnde Ausbildungsreife vieler Jugendlicher sei ernst zu nehmen, aber nicht die alleinige Ursache für die fehlenden Ausbildungsplätze. "Wir beobachten, dass viele Betriebe zu wenig wissen über Fördermöglichkeiten für Jugendliche, wie sie beispielsweise berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder ausbildungsbegleitende Hilfen bieten" so Georg Cremer. "Die von der Bundesregierung initiierten Kompetenzagenturen, die die Jugendlichen beim Einstieg in den Beruf begleiten, begrüßen wir."
Ein richtiger Schritt seien auch die Planungen der Bundesagentur für Arbeit, Projekte zur Berufsorientierung in Schulen zu initiieren. Bereits von der 7. Klasse an sollen Schüler Berufe und die betriebliche Praxis kennen lernen und dabei erfahren, welche Erwartungen während einer Ausbildung an sie gestellt werden. "Um nachhaltig zu wirken, müssen die Förderprogramme langfristig angelegt und gut vernetzt sein" fordert Caritas-Generalsekretär Cremer.
Durch berufsvorbereitende und qualifizierende Maßnahmen unterstützt die Caritas jährlich mehr als 15.000 Jugendliche dabei, einen Berufsabschluss zu machen bzw. die Ausbildungsreife zu erreichen. Bis zu 40 Prozent dieser Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund.
In Diensten, Einrichtungen und Ausbildungsstätten der Caritas werden jährlich etwa 85.000 junge Menschen in pädagogischen und sozialpflegerischen Berufen, in Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege sowie in hauswirtschaftlichen- und Verwaltungsberufen ausgebildet. Darüber hinaus hat die Caritas eine Befähigungsinitiative gestartet, um sich noch stärker für bessere Start- und Lebensbedingungen von benachteiligten Kindern und Jugendlichen einzusetzen.
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