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Allianz gegen Internet-Abzocke

Berlin (ots)

VZBV und COMPUTERBILD machen gegen unseriöse
Online-Anbieter mobil
Berlin, 3. August 2009 - Kosten, die bei Verträgen im Internet 
entstehen, sollten die Nutzer vorher immer separat bestätigen müssen.
Das fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), um die 
rasante Ausbreitung so genannter Kostenfallen im Internet zu stoppen.
Täglich suchen Betroffene bei den Verbraucherzentralen Rat. "Wenn 
nichts passiert, können wir das Internet bald in World-Wide-Nepp 
umbenennen", so Vorstand Gerd Billen. Einen aktuellen Schutz für 
Verbraucher bietet eine von der Zeitschrift COMPUTERBILD entwickelte 
Software.
Ob Hausaufgabenhilfen, Kochrezepte oder Software: Mit unzähligen 
vermeintlichen Gratis-Diensten locken unseriöse Anbieter 
Internetnutzer in eine Kostenfalle. Viele Verbraucher rechnen nicht 
damit, für Dienste zahlen zu müssen, die es im Internet im Normalfall
kostenlos gibt. Im guten Glauben geben sie ihren Namen und ihre 
Adresse an - und haben ein teures Abo oder einen kostenpflichtigen 
Zugang abgeschlossen. Kurze Zeit später kommt die Rechnung, Beträge 
von 200 Euro für zwei Jahre sind keine Seltenheit. Wer die 
unverschämten Rechnungen nicht begleicht, wird mit Drohungen, 
Mahnschreiben und Inkassobriefen eingeschüchtert. Das wirkt: Viele 
Nutzer zahlen aus schierer Angst.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert deshalb klarere 
gesetzliche Vorgaben, um die Preistransparenz im Internet zu erhöhen.
"Dass ein Angebot Geld kostet muss für jedermann erkennbar sein, etwa
durch ein deutlich sichtbares Abfragefeld", so Billen. In Frankreich 
ist dies bereits Gesetz, Kostenfallen sind dort kein Thema. In 
Deutschland liegt der Schaden im Millionenbereich. Nach Angaben der 
COMPUTERBILD verschickte die Firma Content Services Limited., 
Betreiber der berüchtigten Abzock-Seite opendownload.de, im April 
dieses Jahres in einer einzigen Woche 170.000 Rechnungen zu je 96 
Euro. Hat nur jeder Zehnte die Forderung beglichen, bliebe ein Gewinn
von rund 1,5 Millionen Euro, erzielt innerhalb weniger Tage.
Trotz Erfolgen vor Gericht geht Hase- und Igel-Spiel weiter
Seit Jahren gewinnt der Verbraucherzentrale Bundesverband gegen 
unseriöse Online-Anbieter ein Verfahren nach dem anderen. Trotzdem 
nimmt die Abzocke weiter zu. Mit geringer Anpassung starten die 
Betreiber einfach ein neues Angebot. Schärfere Sanktionen gegen die 
Hintermänner könnten helfen, diesem Hase- und Igel-Spiel einen Riegel
vorzuschieben. "Anwälte, die im Auftrag der Betreiber Mahnschreiben 
wie Postwurfsendungen verschicken, muss die Zulassung entzogen werden
können", fordert Billen. Auch stünden die Banken in der Pflicht, 
einschlägig bekannten Anbietern ein Konto zu verweigern.
Software schützt vor Abzock-Seiten
Da Aufklärung und Abmahnungen nicht mehr ausreichen, haben der 
Verbraucherzentrale Bundesverband und die Zeitschrift COMPUTERBILD 
ihre Kräfte gebündelt. Eine Hilfe für Internetnutzer bietet jetzt die
von COMPUTERBILD entwickelte Software "Abzock-Schutz". "Das 
kostenlose Programm lässt sich einfach in die Browser Firefox und 
Internet Explorer integrieren. Es warnt die Internetnutzer vor dem 
Besuch unseriöser Seiten und verweist auf gebührenfreie 
Alternativen", erklärt Chefredakteur Hans-Martin Burr. Herz der 
Software ist eine Datenbank, die bei jedem Start des Browsers 
aktualisiert wird. Eine Allianz aus Verbraucherschützern, Anwälten, 
dem Internetportal abzocknews.de und der COMPUTERBILD-Redaktion 
ergänzt diese Sperrliste ständig weiter. Zusätzlich kann jeder Nutzer
selbst verdächtige Seiten melden.
Betroffenen rät der Verbraucherzentrale Bundesverband, Rechnungen 
nicht zu begleichen und sich im Zweifel an die örtliche 
Verbraucherzentrale zu wenden. Die Gefahr, von den Anbietern verklagt
zu werden, ist erfahrungsgemäß äußerst gering. "Das ganze System ist 
darauf angelegt, die Rechnungsempfänger zu verängstigen und direkt 
zur Zahlung zu bewegen. An einer gerichtlichen Klärung haben die 
Anbieter gar kein Interesse", so Billen. Wer einmal gezahlt hat, 
dessen Geld ist in der Regel verloren. Viele Unternehmen sitzen im 
Ausland und verschwinden von der Bildfläche sobald jemand 
Schadensersatzansprüche stellt.
- Software "Abzock-Schutz" auf Heft-CD/-DVD in COMPUTERBILD 
17/2009 und im Internet unter 
http://sicherheitscenter.computerbild.de

Pressekontakt:

Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. - Steffen Küßner -
Tel. (030) 258 00-524 - kuessner@vzbv.de - www.vzbv.de

COMPUTERBILD - Daniel Rasch - Tel. (040) 34 06 88 21 -
drasch@computerbild.de - www.computerbild.de

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