Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
BEE begrüßt globale Ausbauziele für Erneuerbare – Investitionen in fossile Energien wirken kontraproduktiv
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BEE begrüßt globale Ausbauziele für Erneuerbare – Investitionen in fossile Energien wirken kontraproduktiv
Berlin, 04.05.2023: Auf dem Petersberger Klimadialog hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Einführung eines globalen Ausbauziels für Erneuerbare Energien gefordert. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht darin einen richtigen und wichtigen Schritt: „Kurshalten ist nur möglich, wenn man ein Ziel vor Augen hat. In Deutschland und Europa haben wir diese Ziele bereits. Auf internationaler Ebene sind klare Vorgaben ebenfalls hilfreich, um Fortschritte zu messen. Das haben schon die Ziele für die maximale Erderwärmung des Pariser Klimaabkommens gezeigt. Und Erneuerbare sind die verlässlichsten Klimaschutztechnologien“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
Um beim Ausbau international voranzukommen, müsse die Weltklimakonferenz COP 28 im November in den Vereinigten Arabischen Emiraten den Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Fokus stellen. Nachdem im letzten Jahr eine Rekordzahl von 636 Lobbyist*innen aus Kohle-, Öl- und Gasunternehmen bei der COP 27 registriert waren, um Beschlüsse zu verwässern und das fossile Zeitalter künstlich zu verlängern, gehörten die Erneuerbaren viel stärker ins Zentrum der Klimakonferenzen. „Strategien zum Ausbau der Erneuerbaren Energien sind der Schlüssel für globalen Klimaschutz. Es muss jetzt schnell darum gehen, fossile Energien durch Erneuerbare zu ersetzen.“ Auf dem Berlin Energy Transition Dialogue habe die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) mit dem World Energy Transitions Outlook 2023 kürzlich gezeigt, welche Bemühungen dafür notwendig sind. „Die Erneuerbaren Technologien sind vorhanden, es fehlt oft allein der politische Wille der Umsetzung.“
Gleichzeitig müssten alle Investitionen in fossile Energien beendet werden. „In diesem Zusammenhang ist auch die Frage der CO2-Abspaltung (Carbon Capture and Storage, CCS) einzuordnen. CCS darf nicht zu einem Schlupfloch für neue Investitionen in fossile Energien wie beispielsweise blauen Wasserstoff werden“, so Peter. „CCS-Technologien sind bei Anwendung auf fossile Rohstoffe nicht klimaneutral.“ 25 Prozent der Emissionen von Erdgas entstünden beispielsweise schon vor der Abspaltung des CO2. „Wir können unseren Energiebedarf vollständig mithilfe der Erneuerbaren decken. Auch wo Restemissionen auftreten, können wir diese mit erneuerbaren Senken wie beispielsweise der Bioenergie kompensieren. Fossile Energien spielen keine Rolle mehr.“
Besonders auf europäischer Ebene brauche es klare Vorgaben. „Dass die EU-Taxonomie Erdgas und Kernenergie als nachhaltig deklariert, ist Greenwashing und ein fatales Signal an andere Kontinente. Wir brauchen keine neuen Investitionen in diese Energieträger, sondern den Fokus auf 100 Prozent Erneuerbare und ein Erneuerbares Energiesystem“, so Peter. Es sei folgerichtig und zu begrüßen, dass WWF, Greenpeace und BUND am Europäischen Gerichtshof gegen die Taxonomie klagen. „Wer jetzt noch in Kohle, Gas und Co investiert, wirft sein Geld in eine Abwärtsspirale.“ Diese Tatsache dürfe durch den EU-Förderrahmen nicht weiter verschleiert werden.
„In diesem Winter haben die Erneuerbaren in der EU erstmals mehr Strom produziert als fossile Energien. Global erreichte der Anteil Erneuerbarer an der gesamten Kapazitätserweiterung nach IRENA-Angaben im Jahr 2022 beeindruckende 83 Prozent. Dieser Aufwärtstrend zeigt weiterhin das schnelle und zunehmende Wachstum bei der Nutzung Erneuerbarer Energien und den rückläufigen Ausbau nicht erneuerbarer Kapazitäten”, so Peter abschließend.
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