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Frank Castorf: Claus Peymann ist ein großes Vorbild - Bitte Sperrfrist beachten
Berlin (ots)
Der Intendant der Berliner Volksbühne Frank Castorf will nach dem Ende seiner Vertragslaufzeit im Jahr 2017 keinesfalls in den Ruhestand treten.
Castorf sagte am Dienstag im rbb: "Nein, da ist schon Claus Peymann ein großes Vorbild, oder George Tabori, man muss schon lange durchhalten."
Castorf bedauerte damit indirekt, dass sein Vertrag vom Berliner Senat nicht verlängert wurde, sieht aber viele Möglichkeiten, weiterzuarbeiten - auch wenn er keine feste Spielstätte mehr zur Verfügung habe: "Ein bisschen traurig ist es natürlich immer, wenn man nicht seine Institution hat. Weil eine Institution für eine bestimmte Zeit immer einen Schutz gibt." Castorf findet es im Nachhinein aber auch erstaunlich, "dass so ein Versuch überhaupt 25 Jahre gehalten hat".
Als Nachfolger von Castorf soll der belgische Kurator Chris Dercon 2017 die Volksbühne übernehmen. Castorf will sich zu dieser Personalie aber nicht äußern: "Wenn ich wüsste, was und wie und wer er ist, würde ich dazu etwas sagen. Aber - das werden Sie verstehen - das kann Claus Peymann machen." Peymann hatte im Frühjahr einen offenen Brief geschrieben, in dem er dem Berliner Kulturstaatssekretär Tim Renner vorwarf, mit der Ernennung von Dercon aus der Volksbühne eine "Eventbude" zu machen.
Zum Hintergrund: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und Kulturstaatssekretär Tim Renner (beide SPD) hatten im April bekannt gegeben, Castorfs Vertrag als Intendant der Volksbühne nicht zu verlängern. Auch Peymanns Vertrag war im Frühjahr nicht verlängert worden. Das hatte in Berlin den sogenannten Theaterstreit ausgelöst.
Das Interview wird um 16.10 Uhr im rbb-kulturradio gesendet.
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