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De Maizière schickte umstrittene Mitarbeiterin in Amri-Ausschuss
Berlin (ots)
Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gerät in Zusammenhang mit einer umstrittenen Personalie im Amri-Untersuchungsausschuss in den Fokus. So hat De Maizière selbst nach Angaben des Bundesinnenministeriums die fragwürdige Entscheidung getroffen, die Oberregierungsrätin Eva Maria H. als "Beobachterin" des Ministeriums in den Ausschuss zur Aufarbeitung des Anschlags auf dem Berliner Breitscheidplatz zu entsenden. Das geht aus einer Antwort der Regierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die dem rbb und den Zeitungen der FUNKE MEDIENGRUPPE vorliegt. Darin heißt es: "Die Entscheidung, dass Frau Dr. H. als zuständige Mitarbeiterin der Bundesregierung für den ersten Untersuchungsausschuss der 19. Wahlperiode tätig geworden ist", wurde von "Herrn Minister a.D. Dr. Thomas de Maizière auf Vorschlag der zuständigen Fachabteilungen getroffen".
Die Personalie ist hochumstritten. Die Beamtin des BMI hatte im Ausschuss bei der Befragung ehemaliger Kollegen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz darüber gewacht, dass keine geheimen Informationen an die Öffentlichkeit dringen. Die Ausschussmitglieder hatten erst Anfang Oktober erfahren, dass sie früher selbst in der Islamismus-Abteilung des Verfassungsschutzes gearbeitet hatte. Damit ist sie auch als Zeugin für die Aufarbeitung des Anschlags für die Parlamentarier wichtig. Durch ihre Präsenz in den Ausschusssitzungen gilt sie nun jedoch als befangen. Erst nach Medienberichten hatte das Ministerium die Mitarbeiterin aus dem Ausschuss abgezogen.
Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Irene Mihalic, übt Kritik an De Maizière: "Schon unmittelbar nach dem Anschlag war es gerade der damalige Innenminister, der eine erstaunliche Energie darauf verwendete, die Rolle des Bundesamtes für Verfassungsschutz in der Causa Anis Amri auszublenden", sagte Mihalic den FUNKE-Zeitungen. Die Grünen wollen De Maizière zu dem Sachverhalt nun auch als Zeugen im Untersuchungsausschuss befragen.
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