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Kemfert (DIW): "Wir haben jetzt unseren Fukushima-Moment"
Berlin (ots)
Die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung rechnet wegen des Ukraine-Krieges auch in den kommenden Wochen mit weiter steigenden Preisen und einer Inflationsrate von bis zu 10 Prozent.
Mit Blick auf die Sanktionen gegen Russland sagte sie in der rbb-Talksendung WIEPRECHT am Dienstag: "Die Ursache für die steigenden Preise ist der Krieg. Und das hat [der russische Präsident] Putin zu verantworten - und nicht wir."
Kemfert forderte, dass vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von russischen Öl- und Gaslieferungen der Ausbau erneuerbarer Energien deutlich beschleunigt wird:
"Das Momentum ist da. Wir erleben jetzt unseren Fukushima-Moment hier in Deutschland. Viele Leute wollen was tun und da sollte man sie jetzt an die Hand nehmen und alles dafür tun, dass die erneuerbaren Energien schneller vorankommen."
Im Einzelnen sprach sie sich dafür aus, schnell mehr Flächen für Windenergie zur Verfügung zu stellen, Häuserdächer mit Solarenergie auszustatten und den Preis für den öffentlichen Nahverkehr zu halbieren. Zur Finanzierung schlug Kemfert vor, die Gewinne der Mineralölkonzerne zu besteuern, die durch den Krieg gestiegen sind.
Den Vorschlag von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), einen Tankrabatt zu gewähren, lehnte sie hingegen als sozial ungerecht und nicht sinnvoll ab.
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