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Millennium-Entwicklungsziele
Bildung in armen Ländern weiterhin Luxus
Globale Bildungskampagne: Halbzeitbilanz des Millenniumsziels "Grundbildung für alle bis 2015" enttäuschend

Berlin (ots)

Sieben Jahre nach der
Millenniumserklärung der Vereinten Nationen gibt es trotz einiger 
Fortschritte noch keinen Durchbruch bei der Umsetzung des 
Entwicklungsziels "Grundbildung für alle bis 2015". Obwohl die Zahl 
der Kinder im Grundschulalter, die keine Schule besuchen, weltweit um
21 Mio. gesunken ist,  haben immer noch 77 Mio. keinen Zugang zu 
Schulbildung. Wenn die Regierungen in Nord und Süd ihre Anstrengungen
nicht erhöhen, werde das Ziel "Bildung für alle" in ca. 67 Staaten 
verfehlt, so die Globale Bildungskampagne. Die meisten betroffenen 
Länder liegen in Afrika.
"Viele Entwicklungsländer haben in den letzten Jahren große 
Anstrengungen unternommen, um ihre Bildungssysteme grundlegend zu 
reformieren", sagt Jörn Kalinski, Sprecher der Globalen 
Bildungskampagne in Deutschland. "Zwei Drittel der Länder haben ihre 
Ausgaben für Bildung zum Teil drastisch erhöht." Zudem hätten viele 
Entwicklungsländer die Grundschulgebühren abgeschafft und Programme 
zur expliziten Förderung von Mädchen eingeführt.
Aber vor allem die ärmsten Länder können das Bildungsproblem trotz
eigener großer Anstrengungen nicht allein bewältigen und sind auf die
Unterstützung der reichen Länder angewiesen. Laut UN wären von Seiten
der Industrieländer jährlich neun Milliarden US-Dollar 
Entwicklungshilfe für Grundbildung notwendig, um weltweit allen 
Kindern den Zugang zu Grundbildung zu ermöglichen. Die reichen 
Staaten bringen noch nicht einmal ein Drittel dieser Summe auf. Laut 
Angaben des Entwicklungsausschusses der OECD sank die 
Entwicklungshilfe für Grundbildung von 4,4 Mrd. US-Dollar im Jahr 
2004 auf unter 3 Mrd. US-Dollar im Jahr 2005. Zwar liegen für 2006 
noch keine detaillierten Zahlen für den Bildungssektor vor, es ist 
aber äußerst beunruhigend, dass die gesamte Öffentliche 
Entwicklungszusammenarbeit im Jahr 2006 zum ersten Mal seit zehn 
Jahren gesunken ist.
Die Globale Bildungskampagne bedauert das dürftige Engagement der 
Bundesregierung. Der deutsche Anteil an der Finanzierung der 
Grundbildung sei nach wie vor zu gering. Gemessen an seiner 
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit müsste Deutschland jährlich 472 
Millionen US-Dollar mehr an Entwicklungshilfe für Grundbildung 
aufbringen.

Pressekontakt:

Jörn Kalinski, Oxfam Deutschland, jkalinski@oxfam.de
Tel.: +49 (0)30 42 85 06 23; Mobil: +49 (0)171-836 0631

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