Coface: Branchenrisiko in Europa am größten
Mainz (ots)
Metall überall problematisch - Schlüsselindustrien Automobil und Bau zeigen unterschiedliche Entwicklung in Europa, Nordamerika und Asien
Die Schere beim Branchenrisiko geht zwischen Europa auf der einen und Nordamerika und Asien auf der anderen Seite weiter auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt der internationale Kreditversicherer Coface. Coface hat in der neuesten Branchen-Studie 14 wichtige Wirtschaftsbereiche in den drei Regionen untersucht und verglichen. An den Schlüsselindustrien Automobil und Bau wird die unterschiedliche Entwicklung besonders deutlich. Weltweit am meisten gefährdet ist die Metallindustrie.
Der Risiko-Index von Coface zeigt insgesamt einen negativen Trend in Westeuropa (EU-15). Keine der untersuchten Branchen besitzt hier ein geringes Kreditrisiko. Dagegen bessert sich die Lage für die meisten Sektoren in Nordamerika, besonders für jene, die von der anziehenden privaten Nachfrage profitieren. Darunter sind die wichtigen Branchen Bau und Automobil. In Europa hingegen lässt für beide die Dynamik spürbar nach. Insgesamt zeigen die Branchen in Nordamerika ein mittleres Risiko. In den aufstrebenden Ländern Asiens ist, außer in der Textil- und Bekleidungsindustrie, im Maschinenbau und bei Metall, keine Risikoverschärfung erkennbar. Drei Viertel der untersuchten Branchen liegen hier im geringen oder mittleren Risikobereich.
Die schwierigste Branche weltweit derzeit ist die Metallindustrie. Coface stuft ihr Risiko in den asiatischen Schwellenländern und in Nordamerika mit hoch ein, in Europa sogar mit sehr hoch. Eine Schlüsselrolle kommt dabei der chinesischen Stahlindustrie zu. Sie hat ihre führende Rolle weltweit mit einem Marktanteil 2012 von über 46 Prozent gefestigt. Allerdings ist die Branche in China von Überkapazitäten geprägt, die Margen sinken entsprechend stark. In Europa hat der Metallsektor ebenfalls zu große Kapazitäten, gleichzeitig haben die Hauptabnehmer Automobil und Bau Probleme. Die Gewinne schrumpfen weiter aufgrund der nachlassenden Kundennachfrage und steigender Eisenerzpreise. In Nordamerika dürfte die heimische Branche schwach bleiben, vor allem wegen des Zustroms billigen chinesischen Stahls.
Der Coface-Risiko-Index basiert auf den Zahlungserfahrungen mit Unternehmen, die in der Risikoprüfung des Kreditversicherers betrachtet werden. Neben den Zahlungsausfällen werden auch Veränderungen der Finanzdaten von über 6.000 börsennotierten Unternehmen in Asien, Nordamerika und den EU-15-Ländern ausgewertet. Kennzahlen sind Umsatz, Rendite, Schuldenquote und Cashflow. Die analysierten Daten werden auf vier Risikokategorien heruntergebrochen: gering, mittel, hoch und sehr hoch.
Mehr zu den Bewertungen und die Entwicklungen einzelner Branchen und Länder erfahhren Sie beim 7. Kongress Länderrisiken am 16. Mai in Mainz.
Über Coface
Die Coface-Gruppe ist ein weltweit führender Kreditversicherer und bietet Unternehmen auf der ganzen Welt Lösungen für das Forderungsmanagement im Inlands- und Exportgeschäft. 2012 erreichte die Gruppe einen konsolidierten Umsatz von 1,6 Mrd. Euro. 4.400 Mitarbeiter in 66 Ländern bieten weltweiten Service vor Ort. Die Zentrale der deutschen Niederlassung ist in Mainz. In Deutschland zählt Coface wie in der Kreditversicherung auch im Factoring zu den führenden Anbietern.
In jedem Quartal veröffentlicht Coface ihre Einschätzung der Länderrisiken für 158 Länder. Dies geschieht auf Basis ihrer genauen Kenntnisse des Zahlungsverhaltens von Unternehmen und der Kompetenz von 350 Kreditprüfern, die nah an den Kunden und deren Debitoren arbeiten. In Frankreich ist Coface Mandatar für die staatlichen Exportkreditgarantien. Coface ist eine Tochtergesellschaft von Natixis, einer Gesellschaft der Groupe BPCE für Unternehmensfinanzierung, Investment Management und spezielle Finanzservices.
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