Kerntechnische Gesellschaft e.V.
KTG fordert Ende des Stillstands in der Endlagerfrage
Klaus Kühn neues Ehrenmitglied der KTG
Berlin (ots)
Die Kerntechnische Gesellschaft e.V. (KTG) appelliert an die neue Bundesregierung, die Chance zu ergreifen und nach sieben Jahren des Stillstands zügig und ernsthaft die Verwirklichung der Endlagerung radioaktiver Abfälle in Angriff zu nehmen. "Die sichere Endlagerung ist in Deutschland technisch lösbar. Es ist an der Zeit, dies auch politisch voranzutreiben", sagte der KTG-Bundesvorsitzende Dr. Ralf Güldner im Rahmen einer Feierstunde am 29. November in Berlin. "Die Absicht der neuen Bundesregierung, die Endlagerfrage in dieser Legislaturperiode voranzutreiben, wird von der KTG ausdrücklich begrüßt. Den Worten müssen allerdings auch Taten folgen!", fügte Güldner hinzu.
Deutschland verfügt seit Jahren über ein Konzept zur sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle. Schacht Konrad ist bereits genehmigt für die Endlagerung schwach- und mittelaktiver Abfälle. Sobald die anhängigen Klagen gegen die Genehmigung abgewiesen werden, sollte umgehend mit der Realisierung des Projekts begonnen werden. Was die Untersuchung des Salzstockes Gorleben betrifft, so hatten sowohl die im September vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) veröffentlichten Berichte, als auch die bewertende Zusammenfassung des BfS von Anfang November die Eignung von Steinsalz als Wirtsgestein für ein Endlager bestätigt. Aus Sicht der KTG ist damit die Anforderung erfüllt, das Untersuchungs-Moratorium zu beenden und die Erkundung ergebnisoffen bis zum Abschluss durchzuführen. Nur auf diese Weise kann letztendliche Klarheit über die Eignung des Salzstockes Gorleben für eine sichere Endlagerung hochaktiver und Wärme entwickelnder Abfälle geschaffen werden.
"Unsere heutige Generation muss und kann die Aufgabe der Endlagerung lösen", sagte der KTG-Vorsitzende. Rasches Handeln ist auch deshalb notwendig, da anderenfalls die Gefahr besteht, dass das notwendige Know-how in diesem Bereich in Deutschland verloren geht. Darauf weist auch der international renommierte Endlagerexperte Prof. Dr. Klaus Kühn hin: "In den achtziger und zum Teil auch noch in der ersten Hälfte der neunziger Jahre hatten wir eine Spitzenstellung in der Welt inne, was Forschung und Entwicklung sowie Verfolgung konkreter Endlagerprojekte anbetraf."
Prof. Kühn wurde am 29. November im feierlichen Rahmen die Ehrenmitgliedschaft in der KTG verliehen. Die KTG würdigt damit Kühns jahrzehntelanges und überaus großes Engagement für die Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Endlagerung sowohl innerhalb als auch außerhalb der deutschen Grenzen sowie seine Funktionen in der KTG, zu deren Gründungsmitgliedern der Wissenschaftler gehört. In seinem Festvortrag machte Kühn gleichzeitig Vorschläge, wie Deutschland seiner Auffassung nach das verlorene Terrain in diesem Bereich wieder wettmachen könnte.
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