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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Arbeitskämpfe - Viele werden nicht registriert

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Köln (ots)

In internationalen Arbeitskampfvergleichen zählt Deutschland zu 
den Ländern mit den wenigsten streikbedingten Arbeitsausfällen. 
Zwischen 2000 und 2007 gingen pro Jahr durch Streiks und 
Aussperrungen lediglich fünf Arbeitstage je 1.000 Arbeitnehmer 
verloren, in Frankreich waren es 103 und in Kanada sogar 164 Tage. 
Die große Differenz erklärt sich zum Teil daraus, dass in diesen 
Ländern - anders als in Deutschland - politische Streiks zulässig 
sind.
Das vermeintlich friedlichere Miteinander in Deutschland hat aber 
noch einen anderen Grund: Die amtliche Statistik erfasst längst nicht
alle Streiks, sondern nur solche Arbeitskämpfe, die wenigstens einen 
Tag dauern oder zu mindestens 100 Ausfalltagen führen - Warnstreiks 
fallen dabei oft unter den Tisch. Das tatsächliche Streikgeschehen 
dürfte deshalb hierzulande beträchtlich unterzeichnet werden. Ein 
Indiz dafür ist auch die gewerkschaftliche Streikstatistik, die die 
Zahl der Ausfalltage deutlich höher beziffert und sich dabei auf die 
ausgezahlten Streikgelder stützt.
Bis vor kurzem fanden die meisten Streiks in der Industrie statt, 
Inzwischen deutlich stärker an der Streikfront unterwegs ist aber der
Dienstleistungsbereich - im Jahr 2008 dürften auf ihn 290.000 der 
geschätzten 420.000 Ausfalltage auf diesen Sektor entfallen.
Hagen Lesch: Erfassung und Entwicklung von Streiks in 
OECD-Ländern, in: IW-Trends 1/2009

Pressekontakt:

Gesprächspartner im IW: Hagen Lesch, Telefon: 0221 4981-778

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