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Mittel- und Osteuropa - Jugend oft ohne Perspektive

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Köln (ots)

Die neuen EU-Länder haben in unterschiedlichem Ausmaß
mit dem Problem der Arbeitslosigkeit zu kämpfen. Während in Ungarn,
Slowenien und Tschechien die Arbeitslosenquoten mit 5,8 bis 7,8
Prozent sogar unter dem EU-Schnitt von 8 Prozent liegen, weisen Polen
und die Slowakei mit fast 20 Prozent eine ähnlich schlechte
Arbeitsmarktperformance auf wie Ostdeutschland. Vor allem für die
Jugendlichen in Polen und der Slowakei gibt es wenig Perspektiven –
mindestens jeder dritte 15- bis 24-Jährige hat dort keine Arbeit.
Aber auch in den übrigen Beitrittsländern sind die Quoten hoch – sie
liegen zwischen knapp 16 Prozent (Slowenien) und 27 Prozent
(Litauen). Allein in Ungarn überschreitet die Jugendarbeitslosigkeit
mit 13,1 Prozent nicht den EU-Durchschnitt von 15,6 Prozent.
Eine teilweise Erklärung für die unterschiedliche
Beschäftigungslage in Mittel- und Osteuropa liefern die sozialen
Sicherungssysteme. Im von der Arbeitsmarktmisere besonders
betroffenen Polen etwa werden Arbeitslose bis zu 18 Monate lang von
der Arbeitslosenversicherung finanziert. In Ungarn dagegen – dem Land
mit der niedrigsten Arbeitslosenquote aller mittel- und
osteuropäischen EU-Neulinge – ist bereits nach neun Monaten Schluss.
In Tschechien gibt es sogar allenfalls sechs Monate lang
Arbeitslosengeld. Für die Tschechen lohnt sich außerdem die
Arbeitsaufnahme. Ein Niedriglohnempfänger etwa hat dort unterm Strich
mit Arbeit 35 Prozent mehr Geld zur Verfügung als ohne – das ist der
beste Wert innerhalb der OECD. In Polen und der Slowakei rentiert
sich dagegen Arbeit nicht genug – ähnlich wie in Deutschland.
Holger Schäfer: Arbeitsmärkte in Mittel- und Osteuropa, in: iw-
trends 1/2004
ots-Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=51902
Holger Schäfer, Telefon: (0 30) 2 78 77-1 24

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