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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Freie Wohlfahrtspflege - Vom Wettbewerb verschont

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Köln (ots)

Die fünf großen Wohlfahrtsverbände sind in den
vergangenen dreißig Jahren stark expandiert. Im Jahr 2002 waren dem
Deutschen Caritasverband, dem Diakonischen Werk der Evangelischen
Kirche, dem Deutschen Roten Kreuz, der Arbeiterwohlfahrt und dem
Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband insgesamt 100.760
Einrichtungen angeschlossen – 1970 waren es erst knapp 52.500. Damals
arbeiteten 1,4 Prozent der westdeutschen Erwerbstätigen in der Freien
Wohlfahrtspflege – 2002 dagegen bundesweit 3,1 Prozent. Insgesamt
sind derzeit rund 1,3 Millionen Menschen hauptamtlich bei den fünf
großen Verbänden beschäftigt. Der Deutsche Caritasverband und das
Diakonische Werk dürfen sich mit 500.000 bzw. 450.000 hauptamtlichen
Mitarbeitern sogar Deutschlands größte nicht-staatliche Arbeitgeber
nennen. Zusammen erwirtschaften die Verbände einen geschätzten
Jahresumsatz von rund 55 Milliarden Euro.
Trotzdem mangelt es in der Freien Wohlfahrtspflege noch immer an
Instrumenten der modernen Unternehmensführung. So sollten die
gemeinnützigen Einrichtungen ihre Kosten und Leistungen untereinander
vergleichen, um Einsparpotenziale aufzudecken. Um die Qualität der
sozialen Dienste zu steigern, müsste ein Qualitätsmanagement
betrieben werden, das an den Kundenbedürfnissen ausgerichtet ist.
Zudem sollten die Einrichtungen verpflichtet sein, ihre
Wirtschaftsdaten zu veröffentlichen. Vor allem aber gilt es, den
Markt für soziale Dienstleistungen stärker für private Konkurrenten
zu öffnen. Dazu muss jedoch die enge Verbindung zwischen Staat und
Wohlfahrtsverbänden gelöst werden. Statt die Einrichtungen aus
öffentlichen Fördertöpfen zu nähren, wäre es effizienter,
hilfsbedürftige Menschen direkt zu unterstützen. Diese hätten dann
die freie Wahl, mit dem Geld die gewünschten Leistungen entweder der
gemeinnützigen Organisationen oder aber gewerbliche Anbieter zu
nutzen.
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Auf den Schultern
der Schwachen – Wohlfahrtsverbände in Deutschland, gefördert von der
informedia-Stiftung – Gemeinnützige Stiftung für
Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln, Köln 2004, 68
Seiten, 7 Euro. Bestellung über Fax: (02 21) 49 81-4 45 oder via E-
Mail:  div@iwkoeln.de
ots-Originaltext: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=51902
Dr. Dominik Enste, Telefon: (02 21) 49 81-7 30

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