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Kombilohnmodell - Steuergutschrift schafft Arbeitsanreiz

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Köln (ots)

Für viele Arbeitslose rechnet sich die Aufnahme eines Jobs nach 
wie vor nicht, weil der Lohn, wenn überhaupt, nur etwas über den 
staatlichen Transfers liegt. Besser wäre es, das Arbeitslosengeld II 
in ein integriertes Steuer-Transfer-System zu überführen. Für 
Verdienste unterhalb einer bestimmten Einkommensschwelle gewährt das 
Finanzamt dabei einen Zuschlag, oberhalb werden Steuern fällig. Das 
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hat ein solches Modell 
einer negativen Einkommenssteuer entwickelt und für verschiedene 
Personengruppen durchgerechnet. Danach würde z.B. ein Alleinstehender
ohne Einkommen eine Steuergutschrift von 650 Euro erhalten, die 
sämtliche pauschale Leistungen wie z.B. Unterkunftskosten ersetzt. 
Mit steigendem Einkommen wird die Steuergutschrift linear 
abgeschmolzen. Sie entfällt ab der Grenze, ab der Einkommenssteuer zu
zahlen ist. Ein Single mit einem Bruttoverdienst von 800 Euro hätte 
noch Anspruch auf 72 Euro Steuerbonus und käme - nach Abzug der 
Sozialabgaben - auf ein verfügbares Einkommen von 706 Euro. Bei einem
Bruttolohn von 1.600 Euro würden ihm Steuern und Sozialbeiträge 
immerhin 1.104 Euro übrig lassen - das Modell setzt also einen 
deutlichen Anreiz, einen angebotenen Job auch anzunehmen.
Holger Schäfer: Zur Weiterentwicklung der sozialen Grundsicherung 
in Deutschland, in: IW-Trends 3/2005
Holger Schäfer, Telefon: (0 30) 2 78 77-1 24

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