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Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

Reformen in Großbritannien - Arbeitsanreize geschwächt

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Köln (ots)

Die britische Labour-Regierung war 1997 mit dem Versprechen 
angetreten, das Steuer- und Transfersystem zu modernisieren und eine 
neue Balance zwischen Eigenverantwortung und staatlicher Fürsorge zu 
schaffen. Durch den starken Ausbau der erwerbsunabhängigen 
Familienleistungen wurden jedoch die Arbeits- und Leistungsanreize 
unvermeidlich geschwächt. Während beispielsweise eine nicht 
erwerbstätige britische Familie mit zwei Kindern ohne Sozialhilfe im 
Jahr 2004 umgerechnet rund 660 Euro pro Monat an staatlicher 
Unterstützung bekam, verdiente ein Mindestlöhner bei 16 Wochenstunden
Arbeit lediglich 510 Euro. Am Ende der ersten Amtsperiode von Tony 
Blair war das Verhältnis noch umgekehrt.
Die Bilanz aller Sozialreformen von New Labour fällt entsprechend 
ambivalent aus. Auf der einen Seite waren etwa 2004 nur noch 10,3 
Prozent der 18- bis 24-Jährigen länger als sechs Monate arbeitslos - 
gegenüber 47,9 Prozent im Jahr 1997. Weiterhin gab es zuletzt weniger
allein erziehende Sozialhilfeempfänger und mehr Erwerbstätige. Auf 
der anderen Seite bezogen im vergangenen Jahr mit fast 2,6 Millionen 
früheren Arbeitnehmern knapp 200.000 mehr Briten eine 
Erwerbsunfähigkeitsunterstützung als zu Beginn der Reformen. Zudem 
ist die Kinderarmut mit lediglich knapp einem Viertel weniger stark 
gesunken als erhofft.
Waltraut Peter: Sozialreformen im Vereinigten Königreich, 
gefördert von der informedia-Stiftung - Gemeinnützige Stiftung für 
Gesellschaftswissenschaften und Publizistik Köln und der 
Konrad-Adenauer-Stiftung, in: IW-Trends 4/2005
Gesprächspartnerin im IW: Waltraut Peter, Telefon: (02 21) 49 81-7 72

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