Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer
ADAC-Test bestätigt Busbranche
bdo sieht sich auf richtigem Weg
Berlin (ots)
Der diesjährige ADAC-Test "Sicherheit von Busreisen" zeigt, dass die überzogene Kritik an der Branche in weiten Teilen verfehlt ist, so ein erstes Fazit des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), dem Spitzenverband der deutschen Busbranche. Fahrzeug und Personal erfüllen fast ausnahmslos die gesetzlichen Bestimmungen und verfügen über freiwillige Zusatzqualifikationen.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass Deutschlands Busunternehmer über ausgesprochen sichere Fahrzeuge verfügen. Alle getesteten Reisebusse präsentierten sich in einem hervorragenden technischen Zustand und ließen an Konstruktion und Stabilität nichts zu wünschenübrig. "Ein deutliches Indiz dafür, dass die getesteten Unternehmen die gesetzlichen Standards mehr als erfüllen.", so bdo-Präsident Norbert Rohde anlässlich der Veröffentlichung der Testergebnisse.
Erfreulich sei auch, dass ein Gesamturteil "mangelhaft" nicht einmal vergeben wurde und die große Mehrheit der Fahrer fast ausschließlich die hohen ADAC-Standards erfüllen konnte. Dabei ist sich Rohde sicher, dass der ADAC bei dieser und bei allen anderen Kategorien über die gesetzlichen Anforderungen hinaus testen ließ. Allein aus diesem Grund kann der Test keine repräsentativen Aussagen zur Branche generieren, allenfalls stellt er eine Stichprobe der Produktpalette einzelner Busunternehmen dar. "Bei rund 120 Millionen Bundesbürgern, die mindestens einmal jährlich mit dem Reisebus unterwegs sind, darf man das bei 37 getesteten Reisen auch nicht erwarten", weiß Rohde. "Allerdings werden wir die Ergebnisse genau analysieren und nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten suchen", ist sich Rohde sicher.
Der Spitzenverband der Branche sieht sich aber auch in seinem Bemühen um den Ausbau der bereits sehr hohen Bussicherheit bestätigt. Gesetzliche Vorgaben werden von den Unternehmen weitgehend eingehalten und freiwillige Fahrsicherheitstrainings sind schon lange kein Fremdwort mehr. Allein innerhalb eines Jahres absolvierten mehr als 10.000 Fahrer ein freiwilliges Fahrertraining nach den strengen Maßstäben des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Die rund 3.000 organisierten Unternehmen in den bdo-Landesverbänden sind somit Vorreiter in Sachen Sicherheit. "Eine Vorbildfunktion für andere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsträger", so Rohde. Hinzu kommt die Auszeichnung mit dem Zertifikat "Sicher und Unfallfrei", die Busfahrer noch mehr als bisher mit ihrem Beruf identifizieren soll.
Zudem wurden nach den schweren Unfällen im vergangenen Jahr umfassende Maßnahmen entwickelt, die sowohl Unternehmen als auch Kunden zur Verfügung stehen. Die Verbraucheraufklärung der letzten Monate war insbesondere durch umfangreiches Informationsmaterial bestimmt, die Aussagen zur Sicherheit und Seriosität von Busreisen geben. Begleitend dazu wurden Busfahrer-Checklisten und Bordinformationen für Reisegäste (analog zum Flugzeug) entwickelt. Derzeit wird die Sicherheitskampagne mit einem herstellerneutralen Bordvideo mit Sicherheitshinweisen fortgeführt, welches ab Oktober den Unternehmen zur Verfügung stehen wird. Weiterhin sitzt der bdo in einem bundesweiten Gremium zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beim DVR, gemeinsam mit ADAC, TÜV, DEKRA und anderen Organisationen. In der jüngsten Vergangenheit hat deshalb Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe mehrfach die Sicherheitsanstrengungen der Branche gelobt und den Vorbildcharakter herausgehoben.
Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften wird durch die Gewerbeaufsichtsämter, die Landespolizei und das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) flächendeckend kontrolliert. Die Kontrolldichte und Kontrollhäufigkeit ist in Deutschland mit annähernd 500 Prozent weit über dem europäischen Durchschnitt. Die sicherste Form des Reisens fußt deshalb seit langem auf mehreren Komponenten: Freiwillige Maßnahmen der Unternehmen, hohe Kontrolldichte und ausgefeiltes Regelwerk.
Die Einführung eines Qualitätssiegels oder Zertifikates bringe deshalb derzeit keinen zusätzlichen Sicherheitsgewinn. Zu viele juristische Unwägbarkeiten in der Umsetzung, kaum Garantien für den Verbraucher. Die derzeitigen Angebote von TÜV, DEKRA und ADAC seien zudem für kleinere Busunternehmen nur schwer finanzierbar. Außerdem fördern weder Bund noch Länder zertifizierte Unternehmen, noch werden diese in der Auftragsvergabe favorisiert. Auch Bundestagsabgeordnete sind verpflichtet, bei Besucherreisen aus dem Wahlkreis nach Berlin, dem billigsten Busunternehmen den Zuschlag zu erteilen.
Der bdo ist deshalb überzeugt, dass nur der Weg über die Fahrerschulungen und über solide Fahrzeuge sicher, vor allem aber seriös ist, um dem Kunden das höchste Maß an Vertrauen und Sicherheit zu bieten.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verunglückten mit dem Bus in den letzten zehn Jahren auf Deutschlands Straßen 182 Personen tödlich. Mit dem Pkw kamen im gleichen Zeitraum 54.473 Personen ums Leben.
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