EDEKA ZENTRALE Stiftung & Co. KG
EDEKA-Gruppe legt Spitzenergebnis vor
Hamburg (ots)
EBIT erreicht 1,1 Mrd. Euro in 2006 / Einzelhandelsumsatz in Deutschland steigt um 2 Prozent auf 30,2 Mrd. Euro / Gruppen-Umsatz bei 37,2 Mrd. Euro / 1.200 neue Märkte bis 2010 in Deutschland / Erfolgsfaktor Unternehmer
Die Hamburger EDEKA-Gruppe ist ertragsstark wie nie in das neue Geschäftsjahr gestartet. "Wir werden unsere Dynamik nutzen, um weiterhin kräftig in Deutschland zu investieren und die Preisattraktivität unserer Märkte noch weiter zu steigern", kündigt Alfons Frenk, Vorstandsvorsitzender der EDEKA AG, am Mittwoch vor Journalisten in Hamburg an. Bis 2010 will der Marktführer im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, der in diesem Jahr sein hundertstes Jubiläum feiert, 1.200 neue Geschäfte eröffnen. Der Marktanteil soll von 26 Prozent auf 30 Prozent steigen. Damit will der mit 253.000 Beschäftigten größte Arbeitgeber hierzulande seine Marktposition weiter ausbauen.
"Die Konzentration auf unser Kerngeschäft in Deutschland zahlt sich aus. Wir sind profitabel und erfolgreich wie nie am Markt", bilanziert der Vorstandsvorsitzende das abgeschlossene Geschäftsjahr. Das EBIT der Unternehmensgruppe verbesserte sich um 14 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro gegenüber 958 Mio. Euro im Vorjahr. Seit 2004 bedeutet dies für die EDEKA-Gruppe sogar eine Ergebnisverbesserung um 40 Prozent.
Damit haben sich die Ertragsprognosen aus der Akquisition von Spar und Netto Marken-Discount erfüllt, die Alfons Frenk 2005 in Aussicht gestellt hatte. "Aus dem Turboeffekt ist ein Superturbo geworden", resümiert der Vorstandschef. Mit einer Umsatzrendite von 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,1 Prozent) gehöre die EDEKA-Gruppe heute zu den renditestärksten Lebensmittelhändlern in Deutschland.
Deutlich positiv stellt sich auch die Entwicklung der Einzelhandelsumsätze dar. Im Kerngeschäftsfeld stiegen die Erlöse in Deutschland um 2 Prozent auf 30,2 Mrd. Euro, was einer deutlich über dem Markt (plus 0,6 Prozent) liegenden Verbesserung entspricht. Der Gesamtumsatz der Gruppe belief sich auf 37,2 Mrd. Euro (minus 2,3 Prozent). Bereinigt um die geplante Abgabe von 800 Mio. Euro Einzelhandelsumsatz und den Wegfall von Verrechnungsumsätzen (Karstadt, Ihr Platz) in Höhe von 1,1 Mrd. Euro verbuchte die EDEKA-Gruppe jedoch eine Umsatzsteigerung von 3 Prozent.
Die Zukunft liegt in Unternehmerhand
Die Umsätze der selbstständigen Einzelhändler verbesserten sich in vergleichbaren Märkten um 2,8 Prozent und nominal um 0,2 Prozent auf 13,55 Mrd. Euro. Damit hat sich der Umsatz des Erfolgskonzeptes unternehmergeführter Supermarkt binnen vier Jahren um mehr als 43 Prozent erhöht, die Rendite der selbstständigen Einzelhändler im selben Zeitraum um 75 Prozent von 2 auf 3,4 Prozent verbessert. Klare Zielsetzung ist es, die Umsatzrendite im unternehmergeführten Supermarkt-Geschäft auf 4 Prozent bis 2008 auszubauen.
"Die hohe unternehmerische Motivation und Kreativität der EDEKA-Unternehmer ist für mich das klare Gegengewicht zur fortschreitenden Filialisierung unserer Einzelhandelslandschaft", unterstreicht Frenk die strategische Bedeutung des selbstständigen Einzelhandels. Einen maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung dieser Sparte trägt auch die erfolgreiche Integration von rund 800 Spar-Märkten, die in einer Rekordzeit von einem Jahr abgeschlossen wurde.
Auf den Ausbau des Supermarkt-Geschäftes wirkte sich zudem die seit 2004 konsequent vorangetriebene Privatisierungsoffensive aus. Zwischen 2004 und 2006 sind insgesamt 440 Märkte aus dem Filialsystem in die Hand von Unternehmern übertragen worden. "Auch beim Existenzgründer-Programm haben wir Gas gegeben", erklärt der Vorstandschef. Allein 2006 sind 130 Jungunternehmer an den Start gegangen, seit 2003 insgesamt 500.
Discount-Geschäft: Netto wächst um 10 Prozent
Der Umsatz der Discount-Vertriebssparte ist 2006 kräftig gewachsen. Durch die erstmalige Berücksichtigung der Netto Stavenhagen-Erlöse verzeichnete dieses Segment ein Umsatzplus von 39 Prozent auf 4,13 Mrd. Euro. Die Tochtergesellschaft Netto Marken-Discount setzte ihre dynamische Entwicklung im vergangenen Jahr fort. Der Umsatz des Unternehmens wuchs nominal um 10 Prozent, auf vergleichbarer Fläche um 6 Prozent. Mit insgesamt 3,27 Mrd. Euro festigte Netto Marken-Discount seine Position nachhaltig in der Discountbranche, die lediglich um 5,2 Prozent zulegte. "Sehr zufrieden stellend", so Frenk weiter, "ist auch die Ergebnissituation." Die Umsatzrendite hat die Planungen seinen Angaben zufolge deutlich übertroffen. In den kommenden Jahren wird Netto Marken-Discount die Expansion straff vorantreiben. Künftig werden jährlich mehr als 100 Märkte neu eröffnet. In den ersten Monaten dieses Jahres sind überdies rund 100 Kondi-Discountmärkte aus dem EDEKA Regie-Netz auf das Netto Marken-Discount-Konzept umgestellt worden.
Marktkauf konzentriert sich auf seine Stärken
Im Rahmen der eingeschlagenen Desinvestmentstrategie, die im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits zum Verkauf der Optiksparte Krane und dem Marktkauf-Standort in Russland führte, hat die EDEKA-Gruppe vor zwei Wochen auch ihre 133 Marktkauf-Baumärkte veräußert und damit den Weg für eine Stärkung des Kerngeschäftsfeldes SB-Warenhaus frei gemacht. "Mit dem Verkauf haben wir einen endgültigen Schlussstrich unter die Akquisitionspolitik der Vergangenheit gezogen. Nunmehr zentrieren wir alle Kräfte auf die Positionierung des SB-Warenhaus-Geschäftes", führt Frenk aus. 2006 haben sich die 186 Marktkauf-Warenhäuser im Vergleich zur Branche fast behauptet (minus 1,7 Prozent). Für das Umsatzminus um 3,9 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro war vor allem die Baumarkt-Sparte verantwortlich.
Die Auslandsaktivitäten stiegen leicht an und führten zu einem Umsatz von 1,85 Mrd. Euro - ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ausschlaggebend hierfür war die besonders positive Entwicklung des Dänemark-Geschäftes durch die Kooperation mit der norwegischen Reitan-Gruppe, die an der EDEKA Dänemark beteiligt ist. Insgesamt beschäftigte die EDEKA-Gruppe im vergangenen Jahr rund 253.000 Mitarbeiter - 12.300 mehr als im Jahr zuvor. Von den insgesamt 12.000 Auszubildenden starteten allein im vergangenen Jahr 4.600 Jugendliche ihre Ausbildung in der Unternehmensgruppe. Die Ausbildungsquote lag bei 5,5 Prozent.
EDEKA peilt 30 Prozent Marktanteil in 2010 an
Mit der Geschäftsentwicklung im ersten Tertial dieses Jahres, in dem die EDEKA-Gruppe ihr hundertstes Jubiläum feiert, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende mehr als zufrieden. "Unsere Stimmung schwankt zwischen gut und sehr gut", weist Alfons Frenk auf ein Umsatzplus im unternehmergeführten Einzelhandel um rund vier Prozent hin. "Unsere Kunden tragen den Aufschwung, der endlich in Deutschland spürbar wird."
Bis zum Jahr 2010 plant die EDEKA-Gruppe den Marktanteil von derzeit 26 Prozent auf 30 Prozent zu erhöhen. Bis dahin sollen insgesamt 1.200 neue Geschäfte eröffnet werden. "Wir setzen auf organisches Wachstum, schließen aber auch eine Akquisition nicht aus", sagt Frenk. Jahr für Jahr will der Marktführer mit 200 neuen EDEKA-Märkten und mehr als 100 Netto Marken-Discount-Filialen expandieren. Parallel dazu werde weiterhin konsequent in moderne Vertriebskonzepte und die Preisfähigkeit der EDEKA-Märkte investiert werden, heißt es. "Unsere Jubiläumswerbung in den ersten vier Monaten dieses Jahres hat den Kunden gezeigt, dass wir in puncto Qualität und Preis die Top-Adresse beim Einkauf von Lebensmitteln sind", so der Vorstandsvorsitzende.
Auf der Management-Agenda, die unter dem Namen "Power 30 10" umgesetzt wird, steht auch die Einführung eines national einheitlichen IT-Systems gemeinsam mit dem Technologiepartner SAP. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 200 Mio. Euro. Künftiger Standort des EDEKA IT-Kompetenzzentrums wird Bielefeld sein. Dort sollen rund 250 IT-Arbeitsplätze entstehen.
Als weiteren wichtigen Meilenstein bezeichnet der Vorstandsvorsitzende den Aufbau einer nationalen Logistik. Der erste Schritt sieht die Übertragung der Marktkauf-Lagerstandorte Zarrentin und Bielefeld an die EDEKA-Regionalgesellschaften vor. Um sich im Nonfood-Geschäft besser aufstellen zu können, wird eine nationale Category-Nonfood-Gesellschaft gegründet und das Marktkauf-Lager in Laichingen zum Nonfood-Zentrallager ausgebaut.
Auf das Know-how von Marktkauf stützt sich EDEKA künftig auch bei der Verwaltung von Einkaufszentren. Die zu Marktkauf gehörende Center-Management-Gesellschaft CEV, führender Shopping-Center-Betreiber, übernimmt das zentrale Objektmanagement für die Shopping-Center der gesamten EDEKA-Gruppe. Deutliche Umsatzeffekte verspricht sich die Gruppe von der Regionalisierung der Marktkauf-Häuser. Um die 186 Standorte im Wettbewerb besser positionieren und auf die regionalen und lokalen Kundenwünsche ausrichten zu können, wird die operative Führung der Märkte einschließlich der Beschäftigten auf die EDEKA-Regionalgesellschaften übertragen. Alle Maßnahmen dienten einem einzigen Ziel, so der Vorstandsvorsitzende Alfons Frenk: "Die Wucht der Ertragskraft in die weitere Expansion und einen modernen und preisorientierten Marktauftritt einzusetzen." Von diesen Schritten erwartet EDEKA eine deutliche Umsatzverbesserung und ein noch stärkeres Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr.
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