Existenzsichernde Einkommen für westafrikanische Kakaobauern
Köln (ots)
- BMZ, REWE Group und Fairtrade ermöglichen zusätzliche Prämien und Schulungen - Gemeinschaftsprojekt fördert wirtschaftliche Unabhängigkeit für Familien in Ghana
In Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Fairtrade startet die REWE Group als erster Lebensmittelhändler in Deutschland ein Projekt für existenzsichernde Einkommen im Kakaosektor: Ab Herbst 2020 werden bei REWE und PENNY verschiedene Sorten Fairtrade-Tafelschokoladen verkauft, deren Lieferkette vollständig rückverfolgbar ist. Auch in den internationalen Vertriebslinien der REWE Group soll die Schokolade sukzessive eingeführt werden. Der Kakao für diese Schokoladen wird ab sofort durch die Kooperative "Fanteakwa" in Ghana geerntet. Die Kakaobauern erhalten neben den jeweiligen Fairtrade-Prämien und -Mindestpreisen einen monetären Aufschlag in Form eines sogenannten "Living Income Differentials". Ziel des Gemeinschaftsprojektes ist es, die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Bauern in der Kooperative "Fanteakwa" innerhalb weniger Jahre maßgeblich zu verbessern und ihnen zu ermöglichen, aus den Einnahmen ihrer Landwirtschaft ein existenzsicherndes Einkommen zu erzielen. Auch weitere westafrikanische Kleinbauern-Kooperativen werden in das Projekt eingebunden.
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller: "Die Menschen am Anfang unserer Lieferketten, in den Entwicklungsländern, müssen von ihrer Arbeit leben können. Es kann nicht länger sein, dass Kakaobauern oft nur einen Hungerlohn für ihre harte Arbeit bekommen und sogar ihre Kinder aufs Feld schicken müssen, um zu überleben. Wir brauchen faire Lieferketten mit existenzsichernden Löhnen. Deswegen freue ich mich, dass die REWE Group und Fairtrade jetzt vorangehen und den Kleinbauernfamilien wirklich existenzsichernde Einkommen sichern. Solche fairen Lieferketten sollten Standard in allen deutschen Supermärkten werden."
Marcel Weber, Geschäftsleiter Ware Eigenmarke National & International der REWE Group: "Als Gründungsmitglied des Forum Nachhaltiger Kakao engagiert sich die REWE Group bereits seit vielen Jahren für den zertifizierten Anbau von Kakao. Seit 2014 kooperiert die REWE Group mit dem Fairtrade-Kakaoprogramm. Unser gemeinsames Projekt in Ghana ist für uns ein folgerichtiger nächster Schritt, um unser Engagement für fairen Handel auszuweiten. Existenzsichernde Einkommen sind die Basis, um den weitreichenden Herausforderungen im Kakaosektor begegnen zu können."
Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland): "Die Herausforderungen im Kakaosektor sind so groß, dass wir froh sind über engagierte Lizenznehmer wie die REWE Group, die gemeinsam mit uns und dem BMZ einen Schritt weitergehen und an der Umsetzung existenzsichernder Einkommen arbeiten."
Noch immer stellen nicht-existenzsichernde Einkommen eine der größten Herausforderungen im Kakaosektor dar. Die Zahlung eines höheren Kakaopreises allein reicht oft nicht aus, um für die Bauern und ihre Familien ein existenzsicherndes Einkommen zu gewährleisten. Das Gemeinschaftsprojekt von REWE Group, Fairtrade und BMZ in Ghana setzt darum ganzheitlich an:
Neben der Zahlung eines Living Income Differentials umfasst das Projekt auch Schulungen, die von der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) und ihren lokalen Partnern umgesetzt werden. Schwerpunkte sind nachhaltigere Anbaupraktiken, eine effizientere Bewirtschaftung der Farmen sowie die Verbesserung des Managements der Kooperativen. Hinzu kommt der Anbau weiterer Kulturen wie beispielsweise Cashew-Bäumen, um zusätzliche Einkommensquellen für die Bauern zu generieren. In diesem Zusammenhang tritt die REWE Group der Competitive Ca-shew Initiative (ComCashew) bei, die zum Ziel hat, die Wettbewerbsfähigkeit der Cashew-Wertschöpfungskette in ausgewählten afrikanischen Ländern zu erhöhen.
Über die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA):
Die Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten (INA) versammelt mehr als 70 Akteure aus Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Sie versteht sich als offene Plattform und arbeitet über die Grenzen der jeweiligen Lieferketten hinweg. Gemeinsam wollen die Akteure durch ganzheitliche Lösungsansätze die Lebensbedingungen von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern verbessern und mehr Nachhaltigkeit in globale Agrarlieferketten bringen. Die INA konzentriert sich besonders darauf, natürliche Ressourcen zu schützen und existenzsichernde Löhne und Einkommen durchzusetzen. Die INA ist eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und wird durch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt.
www.nachhaltige-agrarlieferketten.org
Über die REWE Group:
Die genossenschaftliche REWE Group ist einer der führenden Handels- und Touristikkonzerne in Deutschland und Europa. Im Jahr 2018 erzielte das Unternehmen einen Gesamtaußenumsatz von über 61 Milliarden Euro. Die 1927 gegründete REWE Group ist mit ihren mehr als 360.000 Beschäftigten in 22 europäischen Ländern präsent.
Zu den Vertriebslinien zählen Super- und Verbrauchermärkte der Marken REWE, REWE CENTER sowie BILLA, MERKUR und ADEG, der Discounter PENNY, die BIPA Drogeriemärkte sowie die Baumärkte von toom. Hinzu kommen Convenience-Märkte (REWE To Go) und die E-Commerce-Aktivitäten REWE Lieferservice sowie Zooroyal, Weinfreunde und Kölner Weinkeller. Zur Touristik gehören unter dem Dach der DER Touristik Group die Veranstalter ITS, Jahn Reisen, Dertour, Meiers Weltreisen, ADAC Reisen, Kuoni, Helvetic Tours, Apollo und Exim Tours und über 2.400 Reisebüros (u.a. DER Reisebüro, DERPART und Kooperationspartner), die Hotelmarken lti, Club Calimera, Cooee, PrimaSol und Playitas Resort und der Direktveranstalter clevertours.com
Zur REWE Group Leitlinie für Kakaoerzeugnisse: www.rewe-group.com/de/nachhaltigkeit/gruene-produkte/leitlinien
Über TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland):
Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt Trans-Fair e.V. nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen. www.fairtrade-deutschland.de
TransFair gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International e.V., in dem Fairtrade-Organisationen aus 25 Ländern und die drei kontinentalen Produzentennetzwerke zusammengeschlossen sind. Fairtrade International entwickelt die international gültigen Fairtrade-Standards. www.fairtrade.net
Alle beteiligten Akteure entlang der Lieferkette werden regelmäßig von FLOCERT GmbH kontrolliert. Die Gesellschaft arbeitet mit einem unabhängigen und weltweit konsistenten Zertifizierungssystem nach den Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 17065 (DIN EN 45011). www.flocert.net
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