REWE Group-Innovationsforum: I
Caparros: "Unsere Supermärkte werden zum modernen Marktplatz für die Menschen"
Köln/Eching (ots)
Chef der REWE Group geht mit REWE und Penny neue Wege - Bis zu 1.100 Neueröffnungen in den nächsten Jahren - Innovative Supermarkt- und Discount-Konzepte in Eching bei München präsentiert
Nach dem nachhaltigen Umbau der Kölner REWE Group will der in Deutschland und Europa führende Handels- und Touristikkonzern (REWE, Penny, Billa, toom) auch mit seinen 12.000 Supermärkten und Discountern neue Wege gehen. "Der Marktplatz unserer Vorväter ist heute unser Supermarkt. Es geht den Kunden dabei nicht nur um den guten Einkauf, es geht immer mehr um soziale Kontakte, um Emotionen", sagte Alain Caparros, Vorstandsvorsitzender der REWE Group, auf einer Pressekonferenz anlässlich des Innovationsforums 2007 des zweitgrößten deutschen Lebensmittelhändlers am Mittwoch (23.5.) in Eching bei München. In unserer hochtechnisierten, globalisierten Welt sehne sich der Verbraucher auch bei seinem täglichen Einkauf zunehmend nach Nähe, Vertrautheit, nachvollziehbarer Qualität und sozialer Geborgenheit. "All das hat er in der Vergangenheit auf seinem geliebten Marktplatz gefunden, und genau das werden wir ihm in unseren Lebensmittelmärkten von morgen - ob REWE oder Penny in Deutschland oder Billa im Ausland - wieder bieten", erläuterte der Chef der REWE Group im Vorfeld der Eröffnung des ersten neuentwickelten Doppelstandortes mit den innovativen Zukunftskonzepten von REWE Supermarkt und Penny Discountmarkt am kommenden Freitag (25.5) in Eching.
Moderne Technologie wie Funkchips (RFID) werde von der REWE Group dort genutzt, wo es um die Verbesserung des Warenflusses in Lager und Logistik, um die Steuerung der Verfügbarkeit und Frische der Artikel gehe. Der Mitarbeiter im Supermarkt soll aber weder an den Kassen noch in der Beratung und Bedienung durch die neue Technik ersetzt werden. "Wie auf jedem Marktplatz wird es in unseren Lebensmittelmärkten für die Kunden auch wieder mehr Produkte aus ihrer Umgebung und ihrer Region geben", kündigte Caparros an. Auch bei der Entwicklung neuer Standorte folge die REWE Group dem wachsenden Bedürfnis der Kunden nach einer qualitativ hochwertigen Nahversorgung. "Wir werden unsere Märkte zukünftig nicht nur mieten, sondern selbst entwickeln und dort eröffnen, wo die Menschen leben. Das ist nicht unbedingt nur die Peripherie. Der Markt um die Ecke ist für uns ein zentraler Kundenservice", sagte Caparros.
In den kommenden fünf Jahren wird die REWE Group in Deutschland und Europa bis zu 1.100 Supermärkte (REWE, Billa) und Discounter (Penny) eröffnen. Dafür investiert der Konzern allein in 2007 rund 1,2 Milliarden Euro.
REWE Supermarkt mit unverwechselbarem Sortiment auf Wachstumskurs
Das neue Konzept für den REWE Supermarkt hat seine erste Feuerprobe bereits erfolgreich bestanden. Seit Einführung der einheitlichen Vertriebsmarke REWE als Basis für das Zukunftskonzept konnte allein die Zahl der Kunden um sechs Prozent und der Umsatz um knapp fünf Prozent gesteigert werden. In einer für den deutschen Lebensmittelhandel in dieser Form einmaligen Aktion wurden im September vergangenen Jahres quasi "über Nacht" rund 3.000 Supermärkte auf diese Marke umgestellt. Seitdem sind die REWE-Supermärkte in sämtlichen relevanten Kennziffern überdurchschnittlich gewachsen. Die Bekanntheit stieg auf 94 Prozent, die Kundenzufriedenheit auf 81 Prozent. Der Grad der Bedarfsdeckung stieg um knapp ein Prozent auf 17,5 Prozent. Die Käuferreichweite legt auf beinahe 42 Prozent zu. Insgesamt entwickelte sich das Markenbild der "neuen REWE" seit dem Big Bang durchweg positiv.
Die "neue REWE" steht als Vollsortimenter für ein breites und tiefes Sortiment, das durch Industriemarken, regionale Produkte und Eigenmarken bestimmt ist. "Insbesondere unsere neuen REWE-Eigenmarken werden dazu beitragen, dass unser Supermarkt mit seiner einmaligen Produktwelt unverwechselbar wird", sagte Jan Kunath, Leiter der Strategischen Geschäftseinheit Vollsortiment National. Unter dem Namen "REWE" werden bis zum Jahresende etwa 300 Artikel neu ins Sortiment aufgenommen oder ersetzen zum Teil Eigenmarken. Mit dem offensiven und deutlichen Hinweis auf die neuen Eigenmarken gibt REWE seinen Kunden ein klares und selbstbewusstes Qualitätsversprechen, ganz gleich, ob es sich um eine Einstiegs-, Medium- oder Premiumqualität handelt.
Penny - innovativster Discounter in Deutschland
Penny hat den Anspruch, der innovativste Discounter in Deutschland zu sein. Als Vorreiter stattete der Discounter seine Filialen bereits vor fünf Jahren mit modernen Backautomaten aus. Als erster führte Penny Frischfleisch in Selbstbedienung ein. Mit der Ergänzung des Sortiments um Zeitungs- und Zeitschriftentitel waren die bundesweit 2.000 Märkte erneute Trendsetter in der Branche. Gleiches gilt sowohl für die 7 Uhr-Frühöffnung als auch die 22 Uhr-Spätöffnung. Mit großem Erfolg bietet Penny mittlerweile Dienstleistungen wie Urlaubsreisen, Handy-Tarife, Rundflüge oder Versicherungen an.
Mit dem 2006 in den Roll-Out gegangenen Konzept "Frisch trifft billig" hat der Discounter eine weitere Trendwende vollzogen. Auf die zunehmende Gesundheitsorientierung der Bundesbürger reagiert Penny mit der konzeptionellen Aufwertung der Obst&Gemüse-Abteilung, die nun direkt am Eingang der Märkte platziert wird. Vergleichbar modernen Supermärkten überzieht Penny die vegetarischen Lebensmittel mit einem so genannten Kühlschleier, um Frische und Qualität der Produkte weiter zu steigern. Die übersichtliche Sortimentsgestaltung und eine klare Preisauszeichnung erleichtern nicht nur älteren Menschen den Einkauf und die Orientierung im Markt. Ebenfalls angepasst wurden die Sortimente. Penny bietet seinen Kunden nun konsequent die Wahl zwischen den drei Produktkategorien Basis - mittlere Qualität und Premium. Insbesondere bei Wein, Käse und Kosmetik setzt Penny verstärkt auf höher wertige Sortimente. Hinzu kommen regionale Produkte, die in das Sortiment Einzug halten werden. "Als weiteren Trend haben wir die zunehmende Genussorientierung unserer Kunden ausgemacht. Wir werden darauf mit eigenen Themenwelten reagieren, um neue Kaufanreize zu schaffen", sagte Günter Becker, Penny-Geschäftsleitung.
Strategischer Einkauf als Klammer und Rückgrat der REWE Group
Die REWE Group hat mit der konzeptionellen Neuausrichtung der Supermärkte und Discounter die Struktur ihres Einkaufs grundlegend verändert und einen Strategischen Einkauf geschaffen. Dieser ist für die Industrie der zentrale Ansprechpartner, mit dem die Jahresgepräche geführt werden. Dem Strategischen Einkauf fällt die Funktion zu, den wirtschaftlichen Rahmen zu definieren, innerhalb dessen die Strategischen Geschäftseinheiten (REWE, Penny) mit größtmöglicher Freiheit agieren. Gleichzeitig übernimmt der Strategische Einkauf Wächterfunktionen, um Chancengleichheit innerhalb der Gruppe aber auch im Außenverhältnis zu wahren.
"Der Ende vergangenen Jahres ins Leben gerufene Strategische Einkauf versteht sich als Klammer und als Rückgrat der REWE Group. Diese Doppelfunktion erfüllen wir, indem wir uns klare, transparente und nachvollziehbare Regeln gegeben haben", sagte Manfred Esser, Generalbevollmächtigter und Chef des Strategischen Einkaufs der REWE Group.
Mit der Schaffung des Strategischen Einkaufs reagiert die REWE Group auch auf die zunehmende Konzentration der Absatz- und Beschaffungsmärkte. Mittlerweile erzielt die Unternehmensgruppe mit drei Prozent ihrer Lieferanten beinahe ein Drittel des Gesamtumsatzes. Setzte der Konzern vor 15 Jahren mit den TOP 50-Lieferanten noch umgerechnet 14 Milliarden Euro um, so sind es mittlerweile etwa 30 Milliarden.
Neben der Klammerfunktion geht es beim Strategischen Einkauf der REWE Group auch darum, innovative Antworten auf die Fragen des Lebensmittelhandels von Morgen zu finden. So befindet sich Deutschland mitten im demographischen Wandel. Bis zum Jahr 2050 wird die Gesamtbevölkerung in Deutschland auf rund 75 Millionen Einwohner schrumpfen. Jeder zweite Bundesbürger wird dann 50 Jahre oder älter sein. Diese Entwicklung bedeutet auch, dass sich die bereits heute zu verzeichnende Dominanz der Ein- oder Zwei-Personen-Haushalte verstärken wird. Die subjektive Preiswahrnehmung des Kunden wird auch in Zukunft ein wichtiges Kaufkriterium bleiben. Dennoch gibt es zunehmend hybride Kunden, die sich spontan zwischen preis- und erlebnisorientiertem Einkauf entscheiden. Letztlich führt dieser "Rollentausch" beim Kunden zu einer Ausweitung des Qualitätsbegriffs. Darauf müssen sich Handel und Industrie einstellen.
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