Kolping: Finger weg von der Tarifautonomie
Weitere Öffnungsklauseln schwächen Arbeitnehmerseite
Köln (ots)
Öffnungsklauseln im Tarifvertragsgesetz schwächen nach Ansicht des Leiters der Arbeitsgruppe "Mitbestimmung" beim Kolpingwerk Deutschland, Ulrich Benedix, die Arbeitnehmerseite. Betriebs- und Personalräte würden zum Spielball unternehmerischer Interessen gemacht, erklärte Benedix aus Anlass des Betriebsräte- und Personalratsseminars des Kolpingwerkes Deutschland in Berlin. Er lehne deshalb die Überlegungen der Bundesregierung zur Änderung des Tarifvertragsgesetzes entschieden ab.
Die kurzfristige Übernahme von Gewerkschaftsaufgaben durch Betriebs- und Personalräte sei ein Vorteil für die Arbeitgeber, da die Arbeitnehmervertreter sich zunächst schulen lassen müssten. "Dabei sperren sich die Arbeitgeber immer mehr, Mitarbeiter für Schulungen freizustellen. Kommt das Gesetz zur Neuordnung der Tarifautonomie, werden immer weniger Arbeitnehmer sich bereit erklären, als Betriebs- und Personalräte zu kandidieren", fürchtet Ulrich Benedix.
Außerdem unterlägen die Betriebs- und Personalräte der Friedenspflicht. Bei Konflikten werde damit das Streikrecht ausgehöhlt.
Für das Kolpingwerk Deutschland sind bundesweit über 1000 Mitglieder als Betriebs- und Personalräte bzw. Arbeits- und Sozialrichter tätig. Das Kolpingwerk Deutschland ist einer der größten katholischen Sozialverbände Deutschlands mit über 276000 Mitgliedern.
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