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"Solidarität über den Tag hinaus"
Stellungnahme des Kolpingwerkes Deutschland zum Gutachten des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung "Das Rentenmodell der katholischen Verbände"

Köln (ots)

"Das Rentenmodell der katholischen Verbände, das
insbesondere durch die Einführung einer Sockelrente gekennzeichnet 
ist, ist ein geeigneter Ansatz, die im Grundsatz bewährte gesetzliche
Rentenversicherung mit solidarischen und leistungsbezogenen 
Komponenten zukunftsfähig zu gestalten." Das betonte Ulrich Vollmer, 
stellvertretender Bundesvorsitzender des Kolpingwerkes Deutschland 
anlässlich der Präsentation der Ergebnisse einer Studie des ifo 
Instituts für Wirtschaftsforschung zum Rentenmodell der katholischen 
Verbände am heutigen Tag in Berlin. Die Präsentation erfolgte in der 
nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Gegenwart von 
NRW-Sozialminister Laumann.
Obwohl dieser Aspekt bislang nicht im Zentrum der Diskussion 
gestanden habe, werte, so Vollmer, das Kolpingwerk Deutschland als 
generationenübergreifender Sozialverband mit bundesweit 270.000 
Mitgliedern das Modell als wichtigen Schritt zur Verwirklichung 
größerer Gerechtigkeit innerhalb eines aufrecht zu erhaltenden 
Generationenvertrages. "Das nun vorliegende Gutachten zur 
finanziellen und strukturellen Tragfähigkeit des Modells ist als 
Pionierleistung zu würdigen, mit der eine ernsthafte politische 
Diskussion der Vorschläge eröffnet wird", erklärte er in Berlin.
Mit der Sockelrente werde ein Sicherungsnetz für die langfristige 
gesellschaftliche Akzeptanz und somit für die Loyalität der 
nachwachsenden Generationen zur gesetzlichen Rentenversicherung 
eingezogen, erläuterte Vollmer: "Während sich nach dem geltenden 
Recht die Durchschnittsrenten bedrohlich dem Niveau der 
bedarfsabhängigen Grundsicherung im Alter annähern, kann durch die 
Einführung der Sockelrente gewährleistet werden, dass durch eine 
Beitragszahlung auch künftig ein Mehrwert für die Versicherten 
generiert wird."
Das Kolpingwerk befähigt in zahlreichen Einrichtungen der 
berufsbezogenen Bildung insbesondere junge Menschen, die sich auf dem
Arbeitsmarkt schwer tun, zur gesellschaftlichen Teilhabe. Sie sollen 
eine lebenslange Loyalität zu einem Gesellschaftssystem ausprägen 
können, das sie in schwierigen Lebenssituationen trägt, da sie sich 
im Gegenzug aktiv in diese Gesellschaft einbringen. Ein zentraler 
Zugang zu gesellschaftlicher Beteiligung ist die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. "Ein 
Sozialversicherungssystem, das maßgeblich auf Beitragszahlungen aus 
Erwerbseinkommen fußt, muss den aktuellen und künftigen 
Beitragszahlern signalisieren, dass sich ihr Einsatz lohnt", betonte 
der stellvertretende Kolping-Bundesvorsitzende. Die jeweilige 
Lebensleistung müsse in den Bezug einer beitrags- und mithin 
leistungsbezogenen gesetzlichen Rente als hinreichende Versorgung im 
Alter münden. Das Gutachten zum Rentenmodell der katholischen 
Verbände zeige auf, dass die Solidarität zwischen und innerhalb der 
am Generationenvertrag beteiligten Generationen mit Leistungsanreizen
effektiv verbunden werden könne.
"Das Kolpingwerk Deutschland begrüßt weiterhin, dass in stärkerem 
Ausmaß als im geltenden Recht auch die Leistungen aus Familienarbeit 
Anerkennung finden", ergänzte Ulrich Vollmer. Auch dies stelle einen 
Beitrag zu mehr Generationengerechtigkeit dar: "Jungen Menschen wird 
durch den Erwerb von Rentenanwartschaften für Kindererziehung 
signalisiert, dass die Erziehung und Betreuung von Kindern und die 
dadurch übernommene Verantwortung ein elementarer Beitrag zur 
Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft ist." Das Kolpingwerk 
Deutschland sieht im erhöhten Stellenwert von Kindererziehungszeiten 
eine Reform im Sinne der von ihm propagierten grundsätzlichen 
Gleichwertigkeit von Erwerbsarbeit, Familienarbeit und weiterer 
gesellschaftlich wertvoller Arbeit im bürgerschaftlichen Engagement.
Das Rentenmodell habe in der Bilanz nicht nur Gewinner. Die im 
Gutachten ausgewiesenen negativen Salden im so genannten 
Restlebenseinkommen einiger der untersuchten Musterbiografien dürften
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht alle Effekte einer 
solch grundlegenden Reform der gesetzlichen Rentenversicherung in 
Zahlen auszudrücken seien. "Die Tragfähigkeit einer 
Sozialversicherung zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie 
gesellschaftlich mitgetragen wird. Das Rentenmodell der katholischen 
Verbände wird die dazu nötige Loyalität und Solidarität über den Tag 
hinaus stiften können", stellte Vollmer abschließend fest.

Pressekontakt:

Kolpingwerk Deutschland
Heinrich Wullhorst
-Pressesprecher-
Kolpingplatz 5-11
50667 Köln
Tel: (0221) 20701-241
Mobil: (0172) 5604303
E-Mail: heinrichwullhorst@kolping.de
Homepage: www.kolping.de

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