Globalisierung geht uns alle an
Kolpingwerk Deutschland zum G-8-Gipfel
Köln (ots)
"Wir fordern die Staatschefs der wirtschaftskräftigsten Nationen dazu auf, bei dem jetzt beginnenden G-8-Gipfel ihrer Verantwortung für eine faire Gestaltung der Globalisierung gerecht zu werden", erklärte Dagmar Hoseas, Bundesvorstandsmitglied des Kolpingwerkes Deutschland.
Mit zwei Initiativen hat sich das Kolpingwerk in den vergangenen Monaten in die gesellschaftliche Debatte eingebracht. So sammelte der Verband weltweit 50.000 Unterschriften für die Kampagne "Deine Stimme gegen Armut". Die Unterzeichner fordern Bundeskanzlerin Angela Merkel als Gipfelgastgeberin auf, dem Thema Armutsbekämpfung und den Millenniumsentwicklungszielen einen bevorzugten Rang in der Gipfeltagesordnung einzuräumen. Dagmar Hoseas ist beeindruckt von der weltweiten Mobilisierung: "Die vielen Unterschriften allein aus unseren Reihen zeigen, dass das Thema Armutsbekämpfung nicht nur bei entwicklungspolitischen Insidern präsent ist, sondern auch bei vielen engagierten Kolpingmitgliedern." Besonders angetan ist sie von der Internationalität der Stimmen: "Dies beweist, dass ein weltweiter Schulterschluss möglich und im Internationalen Kolpingwerk bereits partnerschaftliche Praxis ist." Alle Kampagnenunterschriften werden im Rahmen des Gipfelbegleitprogramms entwicklungspolitischer Nichtregierungsorganisationen an die Bundesregierung überreicht.
Mit einer weiteren Forderung zeigt das Kolpingwerk einen konkreten Weg zur besseren Ausstattung der Entwicklungshilfe auf. Es fordert eine Abgabe auf Flugtickets, deren Erlöse unmittelbar der Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele dienen sollen. Solange dies nicht der Fall ist, geht das Kolpingwerk mit einer freiwilligen Abgabe von zwei Euro für jeden im Auftrag des Verbandes getätigten Flug voran. "Während wir anfangs für diese Position eher belächelt wurden, bewegen sich weite Teile der Gesellschaft nun auf uns zu," betont Hoseas. So habe man neben dem Internationalen Kolpingwerk auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken für die Initiative gewinnen können. Aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit hätten sowohl Ministerin Wieczorek-Zeul als auch Staatssekretärin Kortmann gegenüber Kolpingvertretern deutliche Sympathie für dieses innovative Entwicklungsfinanzierungsinstrument gezeigt. "Die Flugscheinabgabe steht dafür, dass wir als Nutznießer der Globalisierung auch einen gerechten Preis zugunsten derjenigen zahlen, die ohne unsere Anwaltschaft nur die Nachteile zu tragen haben," erläutert Dagmar Hoseas den Ansatz. "Denn die Globalisierung und ihre Konsequenzen gehen uns alle an." Mit seinen entwicklungspolitischen Initiativen wolle der Verband zeigen, dass die Bürger häufig mehr zum Abgeben von ihrem Wohlstand bereit seien, als ihnen die Politik zutraue.
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