Wort & Bild Verlagsgruppe - Gesundheitsmeldungen
Exzessives Shopping: Wenn Einkaufen zur Sucht wird
Wie man das eigene Konsumverhalten besser steuern kann
Baierbrunn (ots)
Der Schrank quillt über - und an manchen Kleidungsstücken hängen noch die Preisschilder? Das können erste Anzeichen für eine Kaufsucht sein. Beim Kaufen selbst sind Betroffene anfangs noch davon überzeugt, dass sie die Kleidung oder die neue Technik dringend brauchen. Auch die Freude ist am Anfang noch vorhanden, doch lässt sie im Lauf der Zeit nach. Das Hoch ist dann oft schon vorbei, sobald die Ware bezahlt ist. "Wir haben Patienten, die packen zu Hause noch nicht einmal die Tüten aus", sagt Dr. Monika Vogelgesang, Chefärztin der Median Klinik Münchwies, einem Zentrum für psychosomatische Erkrankungen und Suchtmedizin, im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau".
Die Ausgaben über ein Haushaltsbuch steuern
Ein Haushaltsbuch zu führen, kann dabei helfen, wieder mehr Kontrolle zu gewinnen. Außerdem ist es sinnvoll, bereits am Monatsanfang zu überlegen, wie viel Geld man für bestimmte Dinge ausgeben will. Vogelsang arbeitet mit einem Ampelmodell: Im grünen Bereich stehen die Dinge, die für die Patientin oder den Patienten kein Problem darstellen, zum Beispiel der Einkauf im Supermarkt. Im roten Bereich ist alles, was regelmäßig zum Kontrollverlust führt. Solche Versuchungen sollten Kaufsüchtige meiden oder mit Vertrauten darüber sprechen, wie sie am besten vorgehen. Der gelbe Bereich beinhaltet Dinge, die möglicherweise einen Impuls auslösen könnten und denen Betroffene deshalb mit Vorsicht begegnen sollten.
Kaufen als emotionale Ersatzbefriedigung
Die Gründe, die hinter der Kaufsucht stecken, sind vielfältig. Manche haben nie richtig gelernt, mit Geld umzugehen oder definieren sich über materielle Dinge, andere wiederum lenken sich durch Shopping ab, belohnen oder trösten sich. Gut ist es daher, sich zu fragen, welche Emotionen man durch das Kaufen regulieren will - und sich dann überlegen, wie man stattdessen mit Wut, Angst oder Langeweile umgehen könnte. Damit die Versuchungen der Konsumwelt irgendwann ihren Reiz verlieren.
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