Internationale Aids-Konferenz 2012: Deutscher Beitrag zum Kampf gegen HIV und Aids erschreckend niedrig
Aktionsbündnis gegen AIDS fordert Anhebung auf ein angemessenes Niveau
Washington/Berlin (ots)
Über 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutieren auf der Internationalen Aids-Konferenz über neue Erfolge und Chancen Aids einzudämmen. Das immer wiederkehrende Motiv ist "We can stop AIDS!". Möglich ist dies nach einhelliger Meinung von Forschern, Programmverantwortlichen und mittlerweile auch Politikern wenn erfolgreiche Ansätze und wissenschaftliche Erkenntnisse umgesetzt werden. Dazu werden wachsende finanzielle Ressourcen benötigt.
"Die bisherigen Ergebnisse der Konferenz ermutigen uns. Wir haben jetzt die historische Chance eine nachhaltige Wende herbeizuführen", so Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS. "Derzeit droht aber diese Gelegenheit zu verstreichen: Trotz Zuwachs der Gelder aus Ländern des globalen Südens fehlen laut UNAIDS ca. 7 Milliarden US Dollar jährlich".
Unverantwortlich sind aus Sicht des Aktionsbündnisses die sehr niedrigen und stagnierenden Finanzmittel der Bundesregierung für die Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern im Bereich HIV und Aids. So ist der Beitrag Frankreichs gemessen an der Wirtschaftskraft 70% höher als der deutsche, Großbritanniens Beitrag sogar dreimal so hoch. Das Gleiche gilt auch für die Niederlande.
"Es kann nicht sein, dass Deutschland bei der Unterstützung der weltweiten Bewältigung der HIV-Epidemie hinter vergleichbaren Industrieländern zurückbleibt. Wir fordern daher eine Erhöhung des deutschen Beitrags zum Globalen Fonds auf mindestens 400 Millionen Euro im Jahr. Dies wäre eine der deutschen Wirtschaftskraft faire Summe, um sich angemessen an der Deckung des Finanzbedarfs zu beteiligen", so Joachim Rüppel, Sprecher des Aktionsbündnis gegen AIDS.
Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ist das weltweit wichtigste multilaterale Finanzierungsinstrument im Gesundheitsbereich. Er ermöglichte ca. 3,3 Millionen Menschen Behandlung mit AIDS-Medikamenten und 8,6 Millionen Menschen die Behandlung von Tuberkulose. Außerdem konnte der Globale Fonds 230 Millionen Moskitonetze zur Malaria-Prävention verteilen.
In den letzten zwei Jahren gab es immer wieder Diskussionen, den deutschen Beitrag zum Globalen Fonds zu kürzen. Das Aktionsbündnis gegen AIDS begrüßt ausdrücklich, dass die Bundesregierung zumindest den zugesagten Beitrag von 200 Millionen Euro fest in den Bundeshaushalt für das kommende Jahr eingestellt hat. Der vorgesehene Umfang reicht aber bei weitem nicht aus.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 280 lokalen Gruppen. Eines seiner zentralen Anliegen ist eine Verbesserung des Zugangs zu Aids-Medikamenten.
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Presse- und Interviewanfragen: Beate Ramme-Fülle vor Ort in
Washington, rammefuelle@aids-kampagne.de, Tel: 01-202-213-2450
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