Großer Aufwand, kleine Wirkung: Unternehmen klagen über Ineffizienz in den Investor Relations
Hamburg (ots)
Zwei von drei Unternehmen geben an, die Effizienz ihrer IR-Aktivitäten könnte noch deutlich gesteigert werden. Dabei haben schon jetzt knapp 70 Prozent der IR-Abteilungen ihre Arbeit konsequent auf definierte Zielgruppen ausgerichtet. Doch das Potenzial der Investor Relations ist noch längst nicht ausgeschöpft. Dies zeigt der aktuelle IR-Trendmonitor, für den CAT Consultants, die dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor 203 Fach- und Führungskräfte der IR-Branche befragt haben.
"Investor Targeting" lautet die Zauberformel vieler Unternehmen für eine wirkungsvolle Kommunikation mit Akteuren des Kapitalmarktes. Das bedeutet: IR-Abteilungen kommunizieren konsequent mit klar definierten Zielgruppen des Unternehmens. 69 Prozent der befragten Fach- und Führungskräfte deutscher IR-Abteilungen geben an, ihre Arbeit orientiere sich bereits an einem ausgereiften Investor Targeting.
Denn meist reicht eine gute Performance an der Börse einfach nicht, um die Aufmerksamkeit institutioneller oder privater Anleger zu erregen. Das Unternehmen selbst muss durch eine gezielte Ansprache der "Wunsch"-Aktionärsgruppen auf eine optimale Aktionärsstruktur hinarbeiten. Vor allem institutionelle Anleger und Sell-Side-Analysten stehen derzeit im Fokus der IR-Professionals. Besonders Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern sowie Unternehmen mit positiver Kursentwicklung in den letzten zwölf Monaten verfolgen in ihren Investor Relations ein stringentes Investor Targeting. Trotzdem sind 65 Prozent der befragten IR-Experten mit der Effizienz ihrer Arbeit noch nicht zufrieden. Diese könnte künftig noch spürbar gesteigert werden, geben vor allem kleinere Unternehmen oder Gesellschaften mit Kursverlusten an.
Die Effizienz der IR-Arbeit wird vor allem durch administrative Aufgaben und interne Abstimmungen behindert: 53 Prozent der Befragten sind der Ansicht, diese Tätigkeiten nähmen zu viel Zeit in ihrer täglichen Arbeit in Anspruch. Gleichzeitig scheint es den meisten IR-Experten an guten Kontakten in die Financial Community zu mangeln: Lediglich 39 Prozent der Befragten geben an, über ein exzellentes Netzwerk in die Finanzbranche zu verfügen. Dabei gehört gerade dies zu den wichtigsten Eigenschaften eines IR-Experten, wie 68 Prozent der Fach- und Führungskräfte angeben.
Für den "IR-Trendmonitor" wurden im August und September dieses Jahres 203 Fach- und Führungskräfte aus IR-Abteilungen und IR-Agenturen von CAT Consultants, der dpa-Tochter news aktuell und Faktenkontor befragt. In der Online-Umfrage wurden u.a. Einschätzungen der Entwicklung von Budget- und Honorar, Eigenschaften von IR-Experten, Bedeutung von Zielgruppen und DFVA-Grundsätzen erfasst. Der "IR-Trendmonitor" wird regelmäßig zweimal im Jahr durchgeführt, um Branchentrends kontinuierlich erfassen zu können.
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