Paritätischer Wohlfahrtsverband
Scharfe Kritik des Paritätischen an Finanzminister Steinbrück
Kindergelderhöhung zwingend notwendig
Berlin (ots)
Angesichts der seit Jahren steigenden Lebenshaltungskosten bewertet der Paritätische den Vorschlag von Finanzminister Steinbrück, die dringend notwendige Kindergelderhöhung auszusetzen, als verheerendes Signal für Familien. Um den Kaufkraftverlust seit der letzten Kindergeldanpassung im Jahre 2002 auszugleichen, sei schnellstmöglich eine Erhöhung des Kindergeldes um 11 Prozent nötig.
Der Paritätische begrüßt das Plädoyer von Steinbrück für den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung und verstärkte Investitionen in die Infrastruktur für Familien. Der Verband sieht jedoch keinerlei Möglichkeiten, bessere infrastrukturelle Leistungen für Familien dadurch zu finanzieren, dass man ihnen an anderer Stelle "in unvertretbarer Weise" Geldleistungen vorenthält. Nach Berechnungen des Paritätischen beträgt der Kaufkraftverlust seit der letzten Kindergelderhöhung 11 Prozent. "Wer hier Luft sieht für das Aussetzen gebotener Leistungserhöhungen, muss schlicht den Anschluss an die Realität der ganz großen Mehrheit der Familien in Deutschland verpasst haben", so Hauptgeschäftsführer Schneider.
"Das Kindergeld stellt für viele Familie eine wichtige Größe im Familienbudget dar. Es hat auch unter dem Gesichtspunkt der Armutsvermeidung eine herausragende Bedeutung, die nicht politisch klein geredet werden kann", sagte Schneider. "Zehn Prozent mehr oder weniger Kindergeld bedeuten ganz konkret acht Prozent mehr oder weniger Familienarmut." Anders ausgedrückt heiße das: plus oder minus 120.000 Familien mit 200.000 Erwachsenen und 170.000 Kindern, die das Kindergeld vor Armut schütze.
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