All Stories
Follow
Subscribe to Paritätischer Wohlfahrtsverband

Paritätischer Wohlfahrtsverband

Kritik an Plänen von Christian Lindner: Paritätischer nennt Kindergelderhöhung "absolut unzureichend"

Berlin (ots)

Die durch Medienberichte bekannt gewordenen Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner für neue Steuerentlastungen kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband als "völlig falschen Ansatz" mit einmal mehr beachtlicher sozialer Schieflage. Die von Lindner angekündigte Kindergelderhöhung dagegen sei ein an sich gutes Signal, in der Höhe jedoch absolut unzureichend. Der Paritätische fordert eine Anhebung des Kindergeldes um mindestens zehn Prozent und unterstreicht darüber hinaus die Dringlichkeit gezielter finanzieller Entlastungsmaßnahmen insbesondere für alle einkommensschwachen Haushalte.

Die angekündigte Anhebung des Kindergeldes um acht Euro gleiche noch nicht einmal die aktuelle Inflation aus, kritisiert Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands: "Wer Familien wirklich entlasten will, kann nicht mit Kleckerbeträgen hantieren." Der Paritätische hält eine Anhebung des Kindergeldes um mindestens zehn Prozent, also um 22 Euro, für angezeigt. Ziel müsse die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Kindergrundsicherung bleiben, mahnt Schneider: "Das bestehende Familienfördersystem, das wohlhabende Eltern nachwievor bevorzugt und Kinderarmut zulässt, gehört baldmöglichst vom Kopf auf die Füße gestellt."

Als sozial ungerecht kritisiert der Verband Lindners Pläne für Steuerentlastungen. "Von einem höheren Grundfreibetrag profitieren Reiche deutlich stärker als Niedrigeinkommensbezieher. Der Bundesfinanzminister setzt angesichts der verheerenden Folgen der Inflation für arme Haushalte hier die völlig falschen Prioritäten. Die Umsetzung der FDP-Steuerpläne würde die ohnehin eklatante Einkommensungleichheit in Deutschland sogar noch vergrößern. Es kann nicht sein, dass die FDP jetzt milliardenschwere Lieblingsprojekte umsetzt und gleichzeitig den Ärmsten, die dringend auf Hilfe angewiesen werden, mit Verweis auf die Schuldenbremse finanzielle Unterstützung verweigert", kritisiert Ulrich Schneider.

Pressekontakt:

Gwendolyn Stilling, pr@paritaet.org, Tel.: 030 24636-305

Original content of: Paritätischer Wohlfahrtsverband, transmitted by news aktuell

More stories: Paritätischer Wohlfahrtsverband
More stories: Paritätischer Wohlfahrtsverband
  • 20.07.2022 – 16:00

    Eckpunkte Bürgergeld: Paritätischer bewertet Vorschläge als inkonsequent

    Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband bewertet die heute von Bundessozialminister Hubertus Heil vorgestellten Eckpunkte für ein Bürgergeld-Gesetz als inkonsequent und fordert von der Ampel-Koalition ein klares Bekenntnis zu einer armutspolitisch wirksamen Reform, die durch ausreichend finanzielle Mittel unterlegt sein müsse. Mit der Höhe der ...

  • 29.06.2022 – 10:00

    Zwischen Pandemie und Inflation: Paritätischer stellt Bericht zur Armut in Deutschland vor

    Berlin (ots) - Laut Paritätischem Armutsbericht 2022 hat die Armut in Deutschland mit einer Armutsquote von 16,6 Prozent im zweiten Pandemie-Jahr (2021) einen traurigen neuen Höchststand erreicht. 13,8 Millionen Menschen müssen demnach hierzulande derzeit zu den Armen gerechnet werden, 600.000 mehr als vor der Pandemie. Der Paritätische Wohlfahrtsverband rechnet ...