BERLINER MORGENPOST: Freie Bürger, keine Waffen
Kommentar von Julius Betschka
Berlin (ots)
Das Gewaltmonopol in Deutschland liegt allein beim Staat. Es verstört deshalb, dass die Sicherheitsmitarbeiter am Justizgelände in Moabit 2018 mehr als 2000 Hieb- und Stichwaffen sicherstellen mussten. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr sogar 22.000 verbotene oder gefährliche Gegenstände am Einlass zu Berliner Gerichten eingezogen. Es gehört zu den Errungenschaften, dass Bürger keine Waffe tragen. Wenn Menschen sich dennoch bewaffnen, sollten Politiker handeln. Zum einen müssen Polizei und Justiz so ausgestattet werden, dass sie auf Angriffe reagieren können. Schrottpistolen und veraltete Schutzwesten eignen sich kaum, das staatliche Gewaltmonopol durchzusetzen. Genauso wichtig: Schon in der Schule muss gelehrt werden, dass der Spruch "Freie Bürger tragen Waffen" ins Verderben führt. Denn Berlin ist nicht Texas - zum Glück.
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