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Berlin braucht wieder Touristen
Kommentar von Joachim Fahrun zur neuen Werbekampagne für Berlin

Berlin (ots)

Kurzform:

Manchen Berlinern gefällt die Stadt gut im Moment. Keine Touristen, das bedeutet mehr Platz auf Straßen, Rad- und Gehwegen und freie Tische im Lieblingsrestaurant. Aber das Pandemie-bedingte Ausbleiben der Berlin-Besucher bedeutet eine Katastrophe für die Stadt. Tourismus, Gastronomie, Hotels und verwandte Dienstleistungen sind mit die wichtigste Branche der immer noch industriearmen Hauptstadt. Ohne Touristen stehen Zigtausende Jobs und Tausende Unternehmer-Existenzen auf dem Spiel. Menschen nach Berlin einzuladen, wo sich auch ein eher anstrengender Stadturlaub mit Erholung im Grünen verbinden lässt, ist die richtige Strategie. Im Sinne der Beschäftigten und der künftigen Steuereinnahmen sollten alle Berliner den Bemühungen der Tourismus-Werber Erfolg wünschen. Auch wenn es dann wieder voller wird in Berlin.

Der vollständige Kommentar:

Manchen Berlinern gefällt die Stadt ganz gut im Moment. Keine Touristen, das bedeutet mehr Platz auf Straßen, Rad- und Gehwegen, freie Tische im Lieblingsrestaurant und keine Schlangen vor dem Museum. Fast so wie früher, sagen diese Menschen dann und erinnern sich an die Zeit, als Berlin noch nicht das drittwichtigste Städtereiseziel Europas nach London und Paris war. Aber trotz aller Nostalgie um die gute alte Zeit bedeutet das Pandemie-bedingte Ausbleiben der Berlin-Besucher eine Katastrophe für die Stadt. Tourismus, Gastronomie, Hotels und verwandte Dienstleistungen sind mit die wichtigste Branche der immer noch industriearmen Hauptstadt. Ohne Touristen stehen Zigtausende Jobs und Tausende Unternehmer-Existenzen auf dem Spiel. Selbst im Falle einer schnellen Erholung des Geschäfts ist nicht ausgemacht, dass alle Betriebe die Corona-Krise überstehen werden. Um zu retten, was zu retten ist, muss die Hauptstadt jetzt klotzen. Noch sind viele Deutsche unentschlossen, ob sie überhaupt die heimischen Balkons oder Gärten verlassen und eine Urlaubsreise wagen sollen. Diese Menschen nach Berlin einzuladen, wo sich eben auch ein eher anstrengender Stadturlaub mit Erholung im Grünen verbinden lässt, ist sicher die richtige Strategie. In welcher anderen Metropole kann man morgens Weltklasse-Kunst betrachten und nachmittags entspannt am See sitzen? Dass Berlin bisher vergleichsweise sanft durch die Pandemie gekommen ist, dürfte ein Argument sein, die Hauptstadt auch in schweren Zeiten zu besuchen und so das leidgeprüfte Gastgewerbe zu stabilisieren. Im Sinne der Beschäftigten und der künftigen Steuereinnahmen sollten alle Berliner den Bemühungen der Tourismus-Werber Erfolg wünschen. Auch wenn es dann wieder voller wird in Berlin.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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