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Überraschung bei der IHK
Kommentar von Christine Richter zum neuen Berliner IHK-Präsidenten

Berlin (ots)

Kurzform: Es mag in früheren Zeiten funktioniert haben, dass in der Politik oder auch in wichtigen Wirtschaftsverbänden von den Führungskräften festgelegt wurde, wer ihr Nachfolger werden soll - und die Gremien das dann abgesegnet haben. Doch die Zeiten haben sich geändert. Es ist gut, wenn es mehrere starke Kandidaten gibt, es ist gut, wenn um die besten Ideen gestritten wird. Daniel Girl hat keine Berührungsängste gegenüber Senatsmitgliedern in Berlin - und kündigte in einer ersten Stellungnahme schon an, dass es darum gehe, aus den unterschiedlichen Kompetenzen innerhalb der Wirtschaft eine "starke Position gegenüber dem Abgeordnetenhaus" einzunehmen. Das braucht sie auf jeden Fall, die Berliner Wirtschaft: eine starke Stimme.

Der vollständige Kommentar: Die Diskussion über die beiden Kandidaten dauerte länger als geplant, dann fiel die Entscheidung, wer in den nächsten Jahren die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) als Präsident führen soll, in einer geheimen Abstimmung - und endete mit einer großen Überraschung: Daniel-Jan Girl, der 40 Jahre alte Herausforderer, setzte sich gegen Tobias Weber, den von der scheidenden IHK-Präsidentin vorgeschlagenen Kandidaten, durch. Die Vollversammlung hat die Möglichkeit zur Wahl genutzt.

Es ist wie in der Politik: Die Menschen wollen eine Wahl haben. Es mag in früheren Zeiten funktioniert haben, dass in der Politik oder auch in wichtigen Wirtschaftsverbänden von den Führungskräften festgelegt wurde, wer ihr Nachfolger werden soll - und die Gremien das dann abgesegnet haben. Doch die Zeiten haben sich geändert. Es ist gut, wenn es mehrere starke Kandidaten gibt, es ist gut, wenn um die besten Ideen gestritten wird. Im Fall der Berliner IHK ist es nur schade, dass sich keine Frau aus der Berliner Wirtschaft fand, die für dieses wichtige Amt kandidieren wollte - obwohl es sie gibt, die erfolgreichen Frauen in Berliner Firmen.

Girl ist ein umtriebiger Unternehmer in Berlin, kennt sich aus in der Start-up-Szene, ist Geschäftsführer eines digitalen Unternehmens mit 17 Mitarbeitern und schon seit Langem in der IHK-Vollversammlung aktiv, seit vier Jahren auch Mitglied im Präsidium. Sein Schwerpunkt liegt bei der digitalen Wirtschaft. Girl hat auch keine Berührungsängste gegenüber Senatsmitgliedern in Berlin - und kündigte in einer ersten Stellungnahme schon an, dass es darum gehe, aus den unterschiedlichen Kompetenzen innerhalb der Wirtschaft eine "starke Position gegenüber dem Abgeordnetenhaus" einzunehmen. Das braucht sie auf jeden Fall, die Berliner Wirtschaft: eine starke Stimme.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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