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Berliner Morgenpost: Neue Vorwürfe im Viadrina-Skandal

Berlin (ots)

Potsdam – Der Skandal um die regelwidrig verbuchten
Immatrikulations- und Rückmeldegebühren der Studenten an der
Europauniversität Viadrina in Frankfurt an der Oder weitet sich aus:
Wie die Berliner Morgenpost in ihrer morgigen Ausgabe (Mittwoch)
berichtet, geht aus den Akten der Staatsanwaltschaft hervor, dass von
den illegal auf einem Schattenkonto geparkten rund 400.000 Euro sogar
Geld für eine Weihnachtsfeier der Beschäftigten ausgegeben worden.
Eine Viadrina- Sprecherin hatte hingegen nach Bekanntwerden des
Skandals erklärt, die Vorwürfe bezögen sich auf rein finanztechnische
Maßnahmen. Es handele sich um eine kurzfristige Anlage, die der
Universität „zugute gekommen ist“. Seit mehr als einem Jahr ermittelt
die Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder gegen drei Mitarbeiter
wegen des Verdachts der Untreue, darunter Viadrina-Kanzler Peter
Stahl als oberster Verwaltungschef der Universität. Das
Wissenschaftsministerium hatte im Juli 2003 Strafanzeige gestellt.
Wenn die Universität mit Landesgeldern Zinsen erzielen und zu eigenen
Zwecken verwenden wolle, sei dies ein nicht zu tolerierender Vorgang,
hieß es aus dem Ministerium. Immerhin müsse das Land Kredite
aufnehmen, um die Universitäten zu finanzieren. Wie die Berliner
Morgenpost weiter berichtet, greift der innenpolitische Sprecher der
CDU-Landtagsfraktion, Sven Petke die Staatsanwaltschaft scharf an.
„Es ist absolut nicht nachvollziehbar, weshalb die Staatsanwaltschaft
bei einem so überschaubaren Sachverhalt derart lange ermittelt.“ In
der Union wird gemutmaßt, dass zwei Umstände zur Verzögerung der
Ermittlungen beitragen: Zunächst sollte die Wahl der
Viadrina-Präsidentin Gesine Schwan (SPD) zur Bundespräsidentin
abgewartet werden. Und nun sollten offensichtlich vor der
Landtagswahl am 19. September Schlagzeilen vermieden werden. Petke,
der auch stellvertretender CDU-Landeschef ist, sagte der Morgenpost:
„Die Staatsanwaltschaft unter dem SPD- Mitglied Erardo Rautenberg
fasst den Sachverhalt ganz offensichtlich mit Samtpfoten an.“ „Die
Generalstaatsanwaltschaft wies den Vorwurf zurück. „Das Verfahren
wird bei den Kollegen in Frankfurt und nicht bei uns geführt“, so
deren Sprecher Rolf Grünebaum. Nach Auskunft einer Sprecherin der
Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) werden sich die Ermittlungen
weiter hinziehen. Die von der Sparkasse angeforderten und
mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft eingegangenen Unterlagen
würden bis Ende des Monats ausgewertet. Im Anschluss fänden
umfangreiche Zeugenvernehmungen statt.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53614

Rückfragen bitte an:

Berliner Morgenpost
Telefon: 030/25910
Fax: 030/25913244

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