Berliner Morgenpost: Organisierte Kriminalität - Berlin meldet 92 Verfahren
Berlin (ots)
Berlin In der deutschen Hauptstadt boomt das organisierte Verbrechen. Die Strafverfolgungsbehörden führten laut einer Analyse des Bundeskriminalamtes im vergangenen Jahr 92 Verfahren in Berlin, mehr als in jedem anderen Bundesland. Das berichtet die Berliner Morgenpost (Sonntag). Eine Zunahme der Fälle gab es vor allem beim Verschieben von Autos, Rauschgiftschmuggel und Menschenhandel. Nach wie vor werden insbesondere Frauen aus osteuropäischen Staaten nach Berlin verschleppt und zur Prostitution gezwungen. Erst vor drei Monaten waren die Köpfe einer Menschenhändlerbande, ein Ukrainer und ein Pole, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Berliner Ermittler fassten im vergangenen Jahr insgesamt 655 Tatverdächtige aus 36 Staaten, 207 von ihnen sind Deutsche. Die Organisierte Kriminalität in Berlin bewegt sich trotz eines leichten Rückgangs immer noch auf einem hohen Niveau. Wir müssen das sehr ernst nehmen, sagte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) der Berliner Morgenpost. Er bezeichnete die kriminalgeografische Lage der Stadt als Ursache für die große Anzahl der Verfahren. Die Gewerkschaft der Polizei fordert angesichts der Bedrohung durch das organisierte Verbrechen eine personelle Aufstockung der zuständigen Abteilungen des Landeskriminalamtes.
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