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Kunststoffverarbeiter verhandeln über Geld, die Zukunft durch Ausbildung und Instrumente zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit

Wiesbaden (ots)

Am heutigen Montag fand der Auftakt der
Tarifgespräche in der hessischen kunststoffverarbeitenden Industrie 
(KVI) statt. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter trafen sich dazu 
im Haus der Chemiearbeitgeber in Wiesbaden.
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) 
fordert eine Erhöhung der Vergütungssätze und Ausbildungsvergütungen 
um 7 Prozent. Darüber hinaus soll der Tarifvertrag "Zukunft durch 
Ausbildung" weitergeführt und eine Vereinbarung über flexible 
Instrumente zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit abgeschlossen 
werden.
Die Arbeitgeberseite unterbreitete zum Ende des ersten 
Verhandlungstages noch kein konkretes Angebot. Die Verhandlungen 
wurden auf den 27. Mai vertagt.
Konjunkturklima abgekühlt - Erwartungen gedämpft
Die Arbeitgeber gehen davon aus, dass sich die Konjunktur der 
KVI-Branche spürbar eintrüben wird. Rohstoff- und Energiepreise 
machen den Unternehmen zu schaffen. Sie klagen vor allem über die 
Kostenexplosion bei Strom (plus 13,5 Prozent), Heizöl (plus 34 
Prozent) und Rohbenzin (plus 36 Prozent). "Bis zum Jahresende rechnen
73 Prozent der Unternehmen sogar mit weiter steigenden 
Rohstoffpreisen. 54 Prozent sehen noch höhere Energiekosten auf sich 
zukommen. "Es wundert mich daher nicht, dass laut Umfrage 49 Prozent 
der Betriebe mit einer Verschlechterung der Ertragslage rechnen", 
erklärt Thomas Wedekind, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite. 
Eine Orientierung am Chemieabschluss sei daher nur sehr schwer 
vorstellbar. "Was die Rendite betrifft, so spielen wir eindeutig in 
einer anderen Liga", erklärt Wedekind.
Die Beschäftigten der kunststoffverarbeitenden Industrie konnten 
in den letzten zehn Jahren eine deutliche Steigerung des 
Realeinkommens verbuchen. Durch die vernünftige Tarifpolitik konnte 
aber gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gesichert und 
im letzten Jahr sogar ein leichtes Beschäftigungsplus erreicht 
werden. "Diese gemeinsamen Erfolge dürfen wir jetzt nicht verspielen.
Der Tarifabschluss 2008 muss für alle Unternehmen bezahlbar sein, um 
die Zukunftsfähigkeit zu sichern und die Beschäftigung zu 
stabilisieren", forderte Wedekind mit Blick auf die zweite 
Verhandlungsrunde.
Lebensarbeitszeit und Demografie
Die umfangreiche Forderung zum Abschluss eines Tarifvertrags zur 
Lebensarbeitszeit und Demografie ist nach Sicht der Arbeitgeberseite 
außerordentlich komplex und bedarf einer tiefergehenden Betrachtung. 
Klärungsbedarf bestand über das Verhältnis zwischen den aktuellen 
Forderungen der IG BCE und der aus dem Jahr 2007 stammenden 
Vereinbarung zur Einrichtung einer "Zukunftskommission". In dieser 
Kommission sollen Fragen einer sich verändernden Gesellschaft und der
damit verbundenen demografischen Herausforderungen aufgearbeitet 
werden. 2009 sollen laut bestehender gemeinsamer Vereinbarung die 
Arbeitsergebnisse in ein modernes Tarifwerk einmünden. Zur 
Vorbereitung der zweiten Verhandlungsrunde, die am 27. Mai 
stattfindet, wurde eine gemeinsame technische Kommission eingesetzt.

Pressekontakt:

Arbeitgeberverband Chemie und
verwandte Industrien für das Land Hessen e.V.
Jürgen Funk, Pressesprecher
Abraham-Lincoln-Straße 24, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 / 7106-49
Mobil: 01622 / 710649
Fax: 0611 / 7106-66
E-Mail: funk@hessenchemie.de
Internet: www.hessenchemie.de

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