Kräftig anziehende Baukonjunktur - Arbeitsvolumen steigt im Februar deutlich, erste leichte Beschäftigungszunahme seit September
Wiesbaden (ots)
Die Auswertung der von den Unternehmen der Bauwirtschaft an SOKA-BAU übermittelten Beitragsmeldungen hat ergeben, dass das effektive Arbeitsvolumen im Februar saisonbereinigt um 9,8 % gegenüber dem Vormonat gestiegen ist. Im Vormonat hatte das Arbeitsvolumen bereits um 1,4 % zugenommen. Die Zahl der gewerblichen Arbeitnehmer stieg im Februar das erste Mal seit September 2015 wieder an, und zwar um 0,1 %, während die Bruttolohnsumme erneut zurückging (-2,6 %).
Die Frühindikatoren deuten eine weiter günstige Entwicklung der Baukonjunktur an. So sind die Auftragseingänge im Januar um 1,0 % gegenüber dem Vormonat gestiegen und damit den dritten Monat in Folge im Plus. Die Baugenehmigungen im Hochbau legten im Januar um 3,6 % im Vergleich zum Vormonat zu, und sind damit sogar den fünften Monat in Folge angestiegen. Allerdings haben die Baugenehmigungen im Nichtwohnungsbau zuletzt nachgegeben.
Der Wohnungsbau bleibt auf absehbare Zeit die Triebfeder der Baukonjunktur. Insbesondere wird die Wohnungsbaukonjunktur von den niedrigen Zinsen begünstigt: im Februar ist der durchschnittliche Zins für neue Hypothekenkredite mit eine Zinsbindung zwischen fünf und zehn Jahren - die volumenmäßig größte Kreditform - auf das niedrigste Niveau seit Juni vergangenen Jahres gefallen. Unterdessen hat der Bundesrat über den Gesetzentwurf zur steuerlichen Förderung des Mietwohnungsneubaus (MietwBauFördG) beraten und einige Änderungsvorschläge unterbreitet, die noch von der Bundesregierung geprüft werden müssen. Der Wirtschaftsbau dürfte dagegen weiterhin unter der schlechten Industriekonjunktur leiden. Jüngste Stimmungsindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex in der Industrie deuten darauf hin, dass die Industrieproduktion vorerst weiter stagniert. Im öffentlichen Bau machen sich die Investitionen im sozialen Wohnungsbau bemerkbar. Die KfW stellt dabei den Kommunen und Gemeinden eine höhere zinslose Sonderförderung zur Verfügung (Erhöhung um 500 Mio. Euro auf 1,5 Mrd. Euro). Fraglich ist allerdings, ob die vom Bauministerium geforderte nochmalige Verdopplung der Zuweisung an die Länder auf 2 Mrd. Euro umgesetzt wird. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sowie der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes erwarten für dieses Jahr einen Anstieg des Umsatzes im Bauhauptgewerbe um 3 % gegenüber dem Vorjahr.
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