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Zahlungsmoral bei Privatkunden und Öffentlicher Hand weiter gesunken

Zahlungsmoral bei Privatkunden und Öffentlicher Hand weiter gesunken
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Darmstadt (ots)

Unternehmen in Deutschland müssen immer länger warten, bis ihre 
Rechnungen bezahlt werden. Aktuell beträgt der Zahlungsverzug 16,2 
Tage über das vertraglich vereinbarte Zahlungsziel hinaus. So das 
Ergebnis des aktuellen Risk Index Herbst 2006 von Intrum Justitia, 
dem führenden europäischen Anbieter für Forderungsmanagement. Es ist 
der höchste Wert, den Intrum Justitia seit 2003, dem Beginn der 
zweimal jährlich durchgeführten Untersuchung, je gemessen hat. Im 
Frühjahr 2006 lag der Zahlungsverzug bei 15,9 Tage, in 2003 bei 14,4 
Tage.
Ursache für den Anstieg ist die mangelnde Zahlungsmoral bei 
Privatkunden und bei der Öffentlichen Hand. In beiden Bereichen hat 
sie sich nochmals verschlechtert: Privatkunden zahlen Rechnungen im 
Durchschnitt nach 37,4 Tagen (Frühjahr 37,0), die Öffentliche Hand 
lässt sich mit 48,6 Tagen (Frühjahr 48,0) noch mehr Zeit. Bei den 
Geschäftskunden hingegen hat die Untersuchung eine Verbesserung 
festgestellt. Hier liegt die Zahlungsdauer aktuell bei 45,8 Tagen, 
nach zuletzt 46,4 im Frühjahr.
Durch die leicht verbesserte Zahlungsmoral der Geschäftskunden 
haben sich auch die Forderungsverluste aus nicht bezahlten Rechnungen
positiv abgeschwächt. Nach 2,3 Prozent im Frühjahr müssen die 
Unternehmen aktuell 2,0 Prozent ihrer Forderungen komplett als 
Verlust abschreiben. Deutschland liegt damit jedoch immer noch über 
dem EU-Durchschnitt, für den Intrum Justitia zuletzt einen Wert von 
1,9 Prozent ermittelt hat.
Forderungsrisiken minimal verbessert
Insgesamt haben sich die Forderungsrisiken in Deutschland minimal 
von zuletzt 155 auf jetzt 154 Indexpunkte verbessert. Der von Intrum 
Justitia erhobene Risk Index basiert auf acht Subindizes, die sich 
aus 21 Schlüsselwerten wie Zahlungsfrist, Zahlungsverzug und 
Forderungsverlust berechnen. In die Berechnungen fließen sowohl 
betriebswirtschaftliche Finanzkennzahlen als auch die Einschätzungen 
der befragten Unternehmen ein. Ein Indexwert von 100 bedeutet, dass 
keine Zahlungsrisiken bestehen. Der in der Herbstuntersuchung für 
Deutschland ermittelte Wert bedeutet, dass eine ausgeprägte 
Notwendigkeit für Maßnahmen zur Senkung des Gefährdungsrisikos 
besteht.
"Unsere Untersuchung zeigt, dass sich die Forderungsrisiken in den
beiden Bereichen Geschäftskunden und Privatkunden weiter auseinander 
entwickelt haben", so Klaus Gildhorn, Direktor Marketing & Sales von 
Intrum Justitia Deutschland. "Während die Unternehmen von der 
positiven wirtschaftlichen Entwicklung bereits profitieren, lässt 
sich der gleiche Effekt bei den Privatpersonen nicht beobachten. Hier
ist es die Arbeitsmarktreform, die deutlich ihre Spuren hinterlässt."
Die erfreuliche Entwicklung der Forderungsrisiken bei den 
Geschäftskunden sei jedoch mit Vorsicht zu genießen, erklärt 
Gildhorn. "Zwar zeigen die meisten Basisindikatoren des Risk Index 
eine positive Entwicklung auf, doch die Erfahrung zeigt auch, wie 
schnell sich das Blatt wieder wenden kann." Insbesondere in einer 
anziehenden wirtschaftlichen Entwicklung sei es oftmals so, dass die 
Unternehmen höhere Risiken eingehen, welche dann bei einer 
einsetzenden Wachstumsverflachung unvermittelt zu Tage treten.
Unternehmen verhängen häufiger Lieferstopps
Ebenfalls untersucht hat Intrum Justitia, nach welchen Kriterien 
die Unternehmen vorgehen, wenn sie ihre Lieferungen und Leistungen an
einen säumigen Zahler einstellen. In 71 Prozent der Unternehmen wird 
eine solche Entscheidung von der Geschäftsleitung gefällt, in 34 
Prozent liegt die Entscheidungsbefugnis im Finanzbereich. Eine 
automatisierte, IT-basierte Leistungseinstellung wird von 13 Prozent 
der Unternehmen eingesetzt. Verhängen die Unternehmen einen 
Lieferstopp, sind die Erfahrungen zwiespältig. Bei 19 Prozent der 
Befragten hat sich danach die Kundenbeziehung verbessert, bei 26 
Prozent jedoch verschlechtert. Die Mehrheit der Unternehmen (55 
Prozent) hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Kundenbeziehung 
nicht wesentlich verändert hat.
Jedes dritte Unternehmen hat der Untersuchung zufolge in den 
vergangenen zwei Jahren häufiger Lieferstopps verhängt als in den 
Jahren zuvor. Häufigste Kriterien für eine Liefereinstellung sind: 
Dauer der Außenstände, Höhe der Außenstände sowie die Bonität des 
Kunden. Eine Einstellung der Lieferungen erfolgt im Durchschnitt 74 
Tage nach Rechnungsfälligkeit. "Um hier gegenzusteuern", so Klaus 
Gildhorn von Intrum Justitia, "empfehlen wir das rasche Mahnen nach 
der 2-2-2-Formel. Erste Mahnung spätestens zwei Wochen nach 
Rechnungsfälligkeit, Versand von lediglich zwei Mahnungen vor dem 
Einleiten rechtlicher Schritte oder der Übergabe der Forderung an 
einen professionell arbeitenden Dienstleister für 
Forderungsmanagement."
Über Intrum Justitia
Intrum Justitia ist der führende Anbieter für Forderungsmanagement
in Europa. Rund 2.800 Mitarbeiter in 22 europäischen Ländern bieten 
zurzeit mehr als 90.000 Kunden auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene 
Dienstleistungen rund um Inkasso und Forderungsmanagement. Die Gruppe
mit Hauptsitz in Stockholm betreut ein Forderungsvolumen von 
insgesamt rund neun Milliarden Euro. In 2005 erwirtschaftete sie 
einen Umsatz von 384 Millionen Euro.
Das Leistungsportfolio umfasst das komplette Creditmanagement. Der
Arbeit von Intrum Justitia liegt eine Unternehmens-Philosophie 
zugrunde, die sich in einer Botschaft zusammenfassen lässt: "Fair 
pay...please!" Sie kennzeichnet, dass sich das Unternehmen mit seinen
Dienstleistungen als Mittler zwischen Gläubiger und Schuldner 
versteht.

Pressekontakt:

Intrum Justitia Holding GmbH
Ihr Ansprechpartner: Stefan Schär
Head of Research Intrum Justitia Group
Pallaswiesenstraße 180-182
64293 Darmstadt
Telefon: 06151 / 816 170
E-Mail: public-relations.epi@intrum.com

muehlhaus & moers kommunikation gmbh
Ihr Ansprechpartner: Heinz Burtscheidt
Moltkestraße 123-131
50674 Köln
Telefon: 0221 / 95 15 33-17
E-Mail: h.burtscheidt@muehlhausmoers.de

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