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Rheinische Post: Sommers Kurs - ein Irrweg?

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Anspruch und Wirklichkeit klaffen im NRW-Schulwesen noch weit 
auseinander. Die Regierung Rüttgers hat es sich zum Ziel gesetzt, das
Land von den hinteren Pisa-Plätzen an die Spitze zu bringen. Das 
bedeutet: lernschwache Kinder und Jugendliche ebenso frühzeitig 
fördern wie begabte. Das neue Schulgesetz spricht sogar von dem Recht
auf individuelle Förderung.
Doch wie soll dies umzusetzen sein? Schulministerin Sommer gibt 
darauf leider keine Antwort, sondern verweist auf die 
Eigenverantwortlichkeit der Schulen, die nun für sich Förderkonzepte 
entwickeln sollen. Dafür gibt es einen freien Tag als "Bonbon". Das 
ist irgendwie lächerlich, denn längst hätten in den Schulferien 
("unterrichtsfreie Zeit") entsprechende Konferenzen stattfinden 
können.
Vor allem aber müssten den Schulen nun klare Hinweise gegeben werden,
wie sie mit "Bordmitteln" das hehre Ziel der Individualförderung 
erreichen können. Vielleicht sind die Hilferufe nach mehr Personal 
noch verfrüht. Vielleicht gibt es Möglichkeiten, Schulabläufe 
effektiver zu gestalten, Eltern einzubeziehen und Lehrer zu 
entlasten, auf dass sie mehr fördern können. Irgendwann aber ist auch
für sie arbeitsmäßig das Ende der Fahnenstange erreicht. Die 
kommenden Monate werden zeigen, ob Sommers Kurs zielführend oder bloß
ein Irrweg ist.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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