Aktienkaufvertrag zum Erwerb der Frankfurter Sparkasse unterzeichnet
Frankfurt/Main (ots)
Integration Officer benannt
Der Vorstandsvorsitzende der Helaba, Dr. Günther Merl, der Präsident der Polytechnischen Gesellschaft, Prof. Dr. Klaus Ring, und der Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt, Horst Hemzal, haben den Aktienkaufvertrag unterzeichnet, der den Erwerb der Frankfurter Sparkasse durch die Helaba festschreibt. Der Vorstand der Frankfurter Sparkasse wird die Eintragung als Aktiengesellschaft beim Registergericht beantragen. Mit Eintragung wird der am 19. Juli 2005 beschlossene Rechtsformwechsel wirksam. Zu diesem Zeitpunkt - voraussichtlich im September - wird die Helaba von den Verkäufern die Aktien und somit die unternehmerische Verantwortung für die Frankfurter Sparkasse übernehmen. Zur Integration der Frankfurter Sparkasse in den Helaba-Konzern hat die Helaba mit Herbert Hans Grüntker einen Integration Officer benannt. Es ist vorgesehen, dass Grüntker zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Frankfurter Sparkasse bestellt wird. Grüntker ist Generalbevollmächtigter und Leiter der Sparte Asset Management der Helaba. Mit der Frankfurter Sparkasse erwirbt die Helaba ein Kreditinstitut mit einer Bilanzsumme von 13,8 Mrd. Euro. Die Frankfurter Sparkasse ist die sechstgrößte Sparkasse bundesweit. Sie unterhält 89 Geschäftsstellen und Betreuungscenter. Sie beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter, die rund 700.000 Kunden mit ca. 1,3 Millionen Konten betreuen. Im Privatkundengeschäft ist die Frankfurter Sparkasse Marktführer im Raum Frankfurt. Im mittelständischen Firmenkundengeschäft ist sie fest in der Region verankert. Mit der 1822direkt verfügt die Frankfurter Sparkasse über einen der führenden Anbieter unter den Direktbanken in Deutschland.
Übernahme unterstützt strategische Neuausrichtung der Helaba
Die Helaba vollzieht mit dem Kauf der Frankfurter Sparkasse einen weiteren wichtigen Schritt in der strategischen Neuausrichtung des Konzerns. Bereits seit 2001 hat sich die Bank gezielt auf die Zeit nach dem Wegfall von Gewährträgerhaftung und Anstaltslast eingestellt.
Mit der Strategie "Helaba 2015" hat sich die Bank das Ziel gesetzt, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit deutlich zu steigern: Das Betriebsergebnis soll gegenüber dem Jahr 2001 verdoppelt werden, die Cost-Income-Ratio auf 55 bis 60 Prozent sinken, die Eigenkapitalrendite vor Steuern einen Wert zwischen 15 und 20 Prozent erreichen und eine Kernkapitalquote von sieben Prozent gesichert werden. Die Finanzkennziffern für das Jahr 2004 belegen, dass sich die Helaba auf gutem Weg befindet, diese Ziele zu erreichen. Dies schlägt sich auch in den Ratings nieder. Unter den deutschen Landesbanken zählt die Helaba zu den drei Instituten, die über das beste Rating verfügen.
Einen weiteren wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Helaba-Konzerns liefert das Neue Verbundkonzept der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen. Ende 2003 haben sich Helaba, der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen (SGVHT) und die Sparkassen in Hessen und Thüringen auf ein gemeinsames Geschäftsmodell der wirtschaftlichen Einheit verständigt. Das Verbundkonzept basiert neben einer intensiveren Zusammenarbeit von Helaba und den Sparkassen auf einem gemeinsamen Risikomanagement, einem gemeinsamen regionalen Haftungsfonds und einer gemeinsamen Verbundrechenschaftslegung. Dieses Modell gilt inzwischen in der Sparkassenorganisation bundesweit als Benchmark für regionale Verbundkonzepte. Die Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen verfügt als bislang einzige regionale Sparkassengruppe über ein Verbundrating ("A+" von Fitch).
Mit der Integration der Frankfurter Sparkasse weitet die Helaba ihr Geschäftsfeld um einen zukunftsträchtigen Bereich aus. Neben den drei Säulen Geschäftsbank, Verbundbank und Förderbank bilden die Kerngeschäftsfelder der Frankfurter Sparkasse - das Privatkundengeschäft und das mittelständische Firmenkundengeschäft - künftig die vierte Säule des Geschäftsmodells der Helaba. Diese Erweiterung des Geschäftsportfolios eröffnet neue zusätzliche Wachstums- und Ertragsperspektiven und verbessert das Risiko-/Rendite-Profil des neuen Helaba-Konzerns.
Helaba und Frankfurter Sparkasse - ein starker Partner für die Region
Im Rahmen der Übernahme führt die Helaba der Frankfurter Sparkasse frisches Eigenkapital in Höhe von bis zu 200 Mio. Euro zu. Auf dieser Basis wird sich die Frankfurter Sparkasse wieder voll auf ihr regional ausgerichtetes Kundengeschäft konzentrieren. Der Kauf der Frankfurter Sparkasse stärkt so den neuen Helaba-Konzern als Partner für seine Kunden in der Region. Aus dieser neuen Position heraus wird die Helaba künftig einen starken Beitrag zur Steigerung der Wirtschaftskraft des Standortes Frankfurt leisten. In der Rhein-Main-Region werden rd. 70 Prozent des hessischen Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet. Mit der Übernahme der Frankfurter Sparkasse hat die Helaba die Voraussetzungen geschaffen, sich in einer der wirtschaftsstärksten Regionen Europas als eine der führenden europäischen Regionalbanken zu positionieren.
Grüntker als Integration Officer benannt
Herbert Hans Grüntker (50) ist Generalbevollmächtigter der Landesbank Hessen-Thüringen und Leiter der Sparte Asset Management. Er ist seit 1993 für die Helaba tätig. Der Diplom-Kaufmann und gebürtige Frankfurter begann seine Laufbahn 1982 bei der BHF-Bank, wo er zuletzt Leiter der Vermögensverwaltung war. Von 1991 bis 1993 war Grüntker als Hauptabteilungsleiter Kapitalanlagen bei der Barmenia Versicherungen, Wuppertal, tätig.
Helaba und Frankfurter Sparkasse in Zahlen (31.12.2004)
Helaba (Konzern) Frankfurter Sparkasse
Erfolgskennzahlen in Mio. EURO in Mio. EURO Zinsüberschuss 625,3 229,4 Provisionsüberschuss 91,4 78,4 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 39,0 -0,9 Operatives Ergebnis 960,7 308,6 Verwaltungsaufwendungen 647,8 220,1 Betriebsergebnis vor Risikovorsorge 312,9 88,6 Betriebsergebnis 145,7 2,0 Jahresüberschuss 85,2 0,5
Eigenkapital- rentabilität* 12,0 % 0,4 % Cost-Income- Ratio* 63,5 % 71,3 %
Bilanzzahlen in Mrd. EURO in Mrd. EURO Forderungen an Kreditinstitute 37,8 2,4 Forderungen an Kunden 58,1 7,6 Wertpapiere und Aktien 39,8 3,0 Beteiligungen u. Anteile an verbundenen Unternehmen 1,0 0,3 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 48,6 3,7 Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 35,4 8,6 Verbriefte Verbindlichkeiten 46,6 0,5 Eigene Mittel 4,1 0,5 Bilanzsumme 143,6 13,8 Geschäftsvolumen 198,4 13,9
Bankenaufsichtsrechtliche Kennzahlen nach BIZ in % in % Kernkapitalquote** 7,0 7,4 Eigenmittelquote** 11,4 11,6
Mitarbeiterzahl 3.732 1.998
* ohne Zinsaufwand für stille Einlagen ** nach Dotierung der Gewinnrücklagen
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Wolfgang Kuß
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