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Fritz Kuhn: Hysterische Diskussion um Ausländerintegration beenden Arnulf Baring: Zuwanderer sind in einigen Jahrzehnten Deutsche

Bonn (ots)

Berlin/ Bonn - 30. November 2004 - In der Kontroverse
um den richtigen Weg zur Integration der Ausländer in Deutschland hat
der Grünen Politiker Fritz Kuhn gefordert, die "hysterische
Diskussion" zu dieser Problematik zu beenden. Der ehemalige
Bundesvorsitzende der Grünen verteidigte am Montagabend im
PHOENIX-Polititalk "Unter den Linden" in Berlin das Konzept der
"multikulturellen Demokratie". Kuhn bekräftigte die Position seiner
Partei: "Der Islam ist Bestandteil unserer Kultur." In der Diskussion
über das Zusammenleben mit rund zehn Millionen Ausländern in
Deutschland, darunter drei Millionen Moslem, forderten Kuhn wie der
Historiker Arnulf Baring von dem Begriff der so genannten
"Leitkultur" endlich wegzukommen. Das sei ein zu undefinierbarer
Begriff. Unverzichtbar sei die Forderung, dass jeder Einwanderer
vorrangig die deutsche Sprache lernen und auf der Basis des
Grundgesetzes leben müsse. "Die Kulturen sollen zusammenleben können
auf eine vernünftige Art und Weise", sagte Kuhn. In der zunehmenden
Veränderung der eigenen deutschen Kultur durch ausländische
Einflüsse sehe er "keinen Schaden".
Baring sagte voraus, dass im Laufe der Jahrzehnte auch die
moslemischen Ausländer eines Tages Deutsche sein würden. Die
Deutschen sollten mehr Selbstvertrauen zu sich haben, forderte der
Historiker. Viele Deutschen hätten vor dem Hintergrund ihrer NS-
Geschichte selbst keine gute Meinung von sich. Forderungen, dass
künftig in Moscheen in Deutschland nur noch deutsch gepredigt werden
solle, wies Baring zurück. Gleichzeitig forderte er von allen
Immigranten Deutsch zu lernen. "Sprachkenntnis ist eine Bringschuld
der Einwanderer. Es ist nicht die Pflicht des Vater Staates", sagte
Baring.
Der Grünen Politiker Kuhn schlug erneut vor, ein Vorschul-Jahr für
Ausländer-kinder einzuführen. Davon könnten auch deutsche Kinder
profitieren, die bei Einschulung selbst über schlechte Kenntnisse in
ihrer Muttersprache verfügen. Kuhn und Baring stimmten überein, dass
der Staat weitere Integrationsangebote machen müsse. Gegen
Hassprediger und Gesetzesbrecher müsse der Staat je-doch mit aller
Härte des Gesetzes und Polizei vorgehen.
ots-Originaltext: Phoenix
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6511

Kontakt:

Regina Breetzke
PHOENIX-Kommunikation
Telefon: 0228 / 9584 193
Fax: 0228 / 9584 198
Email: regina.breetzke@phoenix.de

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