Helaba: Strategie- und Renditeziele erreicht
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Frankfurt/Main (ots)
- Deutlicher Anstieg im Kundengeschäft - Frankfurter Sparkasse: Strategie- und Integrationsprozess schreitet voran - Verbundkonzept bewährt sich - Optimistisch für Ergebnisentwicklung 2006
Die Landesbank Hessen-Thüringen hat das Geschäftsjahr 2005 erfolgreich abgeschlossen. Im Betriebsergebnis nach Risikovorsorge konnte nach 30 % im Jahr 2004 ein Anstieg von 43 % erzielt werden. "Auch im Geschäftsjahr 2005 hat sich unsere langfristig auf Ertrag und Wachstum ausgerichtete Geschäftsstrategie ausgezahlt. Es ist insbesondere gelungen, die Ertragskraft der Helaba nachhaltig zu stärken und die Ergebnisqualität zu verbessern", kommentiert Dr. Günther Merl, der Vorstandsvorsitzende der Helaba, den auf Basis testierter Zahlen präsentierten Jahresabschluss.
Wegen der erstmaligen Konsolidierung der Frankfurter Sparkasse ist die Aussagekraft des Vorjahresvergleichs auf Konzernebene erheblich eingeschränkt. Die Berichterstattung ist deshalb ganz überwiegend auf die Einzelabschlüsse der Helaba und der Frankfurter Sparkasse ausgerichtet. In der G+V hält die Bank unverändert auch handelsrechtlich daran fest, die Vergütung für stille Einlagen als Abzugsposten im Zinsüberschuss auszuweisen.
Strategie- und Renditeziele erreicht
Dank einer kräftigen Geschäftsbelebung insbesondere im zweiten Halbjahr hat die Bank alle wesentlichen Ziele der Jahresplanung erreicht bzw. übertroffen. Das Geschäftsvolumen im Einzelinstitut nahm um 9,7 %, die Bilanzsumme um 7,7 % zu. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge stieg um 43 %. Die Zuführung zu den Gewinnrücklagen wurde mit 100 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Die Ausschüttung auf das Stammkapital beträgt unverändert 6 %. Hinsichtlich der Finanzkennziffern bewegt sich die Bank innerhalb ihrer strategischen Planung. Die Eigenkapitalrentabilität (vor Steuern) erreichte 14,3 % und das Kosten-Ertrags-Verhältnis 58,7 %. Die Bank hat ihre komfortable Eigenmittelausstattung durch die Aufnahme von Kernkapital in Höhe von 1 Mrd. EUR weiter gestärkt. Sie verfügt über einen genehmigten Rahmen zur Aufnahme von weiterem Hybridkapital in Höhe von 750 Mio. EUR.
Zur Beurteilung der Qualität dieses Ergebnisses führte der Vorstandsvorsitzende u.a. aus: "Trotz höherer Vergütungszahlen für stille Einlagen und erstmalige Refinanzierungsaufwendungen für den Erwerb der Frankfurter Sparkasse haben wir die operativen Erträge gesteigert. Trotz erstmaliger Beitragszahlungen für den regionalen Reservefonds der Sparkassen-Finanzgruppe in zweistelliger Millionenhöhe und der mit dem Erwerb der Frankfurter Sparkasse verbundenen einmaligen Kosten konnte der Verwaltungsaufwand praktisch konstant gehalten werden. Dies spricht für unser nachhaltig straffes Kostenmanagement."
Hypothekenpfandbriefe der Helaba mit "AAA"-Rating
Im Rahmen der Refinanzierung werden zukünftig verstärkt großvolumige Öffentliche und Hypothekenpfandbriefe die zentralen Refinanzierungsinstrumente für das mittel- und langfristige Geschäft bilden. Die Öffentlichen Pfandbriefe der Helaba werden von den beiden Ratingagenturen Standard & Poor's und FitchRatings mit "AAA" bewertet, die Hypothekenpfandbriefe werden seit Anfang dieser Woche von Fitch mit "AAA" geratet.
Deutlicher Anstieg im Kundengeschäft
Ende 2005 erreichte das Geschäftsvolumen im Einzelinstitut 187,7 Mrd. EUR; dies entspricht einer Steigerung von 9,7 %. Die Bilanzsumme wuchs um 7,7 % auf 145,5 Mrd. EUR. Im Konzern beläuft sich das Geschäftsvolumen auf 233,0 Mrd. EUR, die Bilanzsumme auf 164,4 Mrd.
Das Geschäftsjahr 2005 war vor allem geprägt durch den starken Zuwachs im Kundengeschäft. Die Forderungen an Kunden stiegen um 20,2 % auf 65,8 Mrd. EUR. Das mittel- und langfristige Neugeschäft liegt mit einem Abschlussvolumen von 14 Mrd. EUR weiter auf hohem Niveau. Zwei Drittel des Abschlussvolumens wurden 2005 im internationalen Markt generiert. Unter den Landesbanken verfügt die Helaba mit über den höchsten Anteil des Auslandsgeschäftes. In vielen Segmenten der Kerngeschäftsfelder nimmt die Helaba inzwischen eine führende Marktposition ein. Sie gehört zu den führenden Auslandsbanken im Immobilienkreditgeschäft in New York. Im Finanzierungsgeschäft mit Versicherungen ist sie ebenso wie auch im kommunalen Public Private Partnership-Geschäft eines der innovativsten Häuser im Markt. Die Tochtergesellschaft Helaba Invest ist im Neugeschäft mit einem Nettozufluss in 2005 von über 5 Mrd. EUR mittlerweile die Nummer drei im deutschen Spezialfondsmarkt. Im Zielkundengeschäft mit Großunternehmen gehört die Helaba hinsichtlich der Betreuungsqualität zur Spitzengruppe in Deutschland.
Der Helaba kommt dabei entgegen, dass aufgrund der größeren Internationalität des Geschäfts und der in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Bedeutung von Private Equity-Häusern und Hedge-Fonds sich auch die Geschäftsstrukturen im Inlandsgeschäft verändern. Klassisches Kreditgeschäft wird durch Strukturen des Investmentbanking ersetzt. Gleichzeitig werden die Tickets immer größer und die Umschichtung der Geschäfte wird immer schneller. Kreditbestände werden zunehmend verbrieft. Merl: "In diesem Marktumfeld haben wir im Kredit- und Kapitalmarktgeschäft unsere Arrangierungs- und Syndizierungsaktivitäten signifikant verstärkt, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf unser Provisionsergebnis."
Frankfurter Sparkasse: Strategie- und Integrationsprozess schreitet voran
Nach erfolgreichem "Squeeze out" ist die Helaba seit Ende Januar 2006 alleiniger Aktionär. Für die Frankfurter Sparkasse wird in 2006 ein Rechtsformwechsel in eine "Anstalt des öffentlichen Rechtes" angestrebt. Auch rechtlich wäre somit die Frankfurter Sparkasse unumkehrbar in die Sparkassenorganisation eingebunden.
Dieser Schritt ist im Erscheinungsbild bereits vollzogen. Die Frankfurter Sparkasse wird ab Mai einen neuen Markenauftritt entsprechend der Markensatzung des DSGV erhalten. Auch für die 1822direkt ist ein neues Erscheinungsbild entwickelt worden. Die Integration der Frankfurter Sparkasse im Rahmen des Mutter-Tochter-Modells kommt gut voran. Bis Ende 2006 sollen ca. 90 % der Integrationsprojekte abgeschlossen sein.
In Verbindung mit der Leistungskraft der Helaba wird die Frankfurter Sparkasse nach Jahren der geschäftlichen Stagnation ihre Marktstellung als führende Retailbank in der Region Frankfurt/Main erfolgreich weiter ausbauen. Nach der Realisierung der angestrebten Kosten- und Ertragssynergien soll mittelfristig der Ergebnisbeitrag der Frankfurter Sparkasse im Helaba-Konzern auf rund ein Drittel gesteigert werden. Merl: "Dazu ist es notwendig, die Marktpositionierung in den sparkassentypischen Geschäftsbereichen deutlich zu verbessern. Über eine Steigerung der operativen Erträge und ein noch strafferes Kostenmanagement müssen die strategischen Kennziffern des Konzerns, eine EK-Rentabilität vor Steuern von 15 % sowie eine Cost-Income-Ratio 55-60 % auch von der Frankfurter Sparkasse erreicht werden."
Verbundkonzept bewährt sich
Über zahlreiche gemeinsame Projekte wurde die Marktstellung der Verbundsparkassen und damit die Ertragskraft des Verbundes weiter gestärkt. Im Vordergrund stand die weitere Verbesserung der Produktkompetenz bei komplexeren Produkten:
- im Derivategeschäft mit Firmenkunden, - in der Entwicklung strukturierter Anlageprodukte für Privatkunden, - in der Auflage von Kreditpools für Sparkassen sowie - im Verkauf problembehafteter Forderungen.
Mit einer ohne Kontrahierungszwang im freien Wettbewerb erzielten Verbundquote von über 70 % über die gesamte Produktpalette hinweg ist die Intensität der Verbundzusammenarbeit in Hessen-Thüringen einzigartig. Merl: "Auch in Verbindung mit unserem gemeinsamen Risikomanagement verdienen wir im Verbund bereits im erheblichen Umfang die Verbunddividende. Für die gemeinsame Verbundrechenschaftslegung 2005 erwarte ich deshalb nach dem Ergebnissprung von über 100 % in 2004 nochmals eine Verbesserung im zweistelligen Prozentbereich." Die Ratingagentur Fitch hat bereits Ende 2005 eine Heraufstufung im Individual Rating des Verbundes auf "B/C" vorgenommen.
Ausblick - Herausforderungen 2006
Nach dem Erwerb der Frankfurter Sparkasse und der damit verbundenen Ausweitung der Geschäftsfelder hat die Helaba ihr Geschäftsmodell neu formuliert. Künftig werden die Geschäftsaktivitäten des Konzerns in den drei Unternehmenssparten "Großkundengeschäft und Investmentbanking", "Privatkunden und Mittelstandsgeschäft" und "Öffentliches Fördergeschäft" zusammen gefasst. Mit diesem dreigliedrigen Geschäftsmodell und der damit verbundenen geschäftspolitischen Ausrichtung ist die Helaba für die Herausforderungen des Marktes gut aufgestellt.
In den Kerngeschäftsfeldern besteht lediglich gradueller Anpassungsbedarf in der Ausrichtung des Kapitalmarktgeschäftes. Mit Blick auf das Fördergeschäft strebt die Helaba bis zum Jahresende die Umwandlung der LTH Landestreuhandstelle Hessen in eine "Anstalt in der Anstalt" mit Gewährträgerhaftung des Landes Hessen an. Die Bank überlegt, ihr Netz an Auslandsstützpunkten weiter auszubauen, um einen verbesserten internationalen Marktzugang zu bieten. Hierbei ist insbesondere an die asiatischen Wachstumsregionen gedacht.
Die Strategie- und Integrationsprojekte von Helaba und Frankfurter Sparkasse sollen bis zum Jahresende zu 90 % umgesetzt sein. Die rechtliche Umwandlung der Frankfurter Sparkasse in eine Anstalt des öffentlichen Rechts ist für die zweite Jahreshälfte geplant.
Als "Europäische Regionalbank mit selektivem internationalen Marktauftritt" sieht sich die Helaba für die Zukunft strategisch gut gerüstet. "Mit Blick auf die anziehende Inlandskonjunktur, unsere erfolgreiche Positionierung in den Kerngeschäftsfeldern und den Geschäftsverlauf in den ersten drei Monaten 2006 sehen wir der Geschäfts- und Ertragsentwicklung 2006 optimistisch entgegen. Das erste Quartal hat sich positiv entwickelt. Im Konzern streben wir ein Betriebsergebnis vor Risikovorsorge und Bewertung von mindestens 400 Mio. EUR und unter Berücksichtigung der stillen Einlagen als Gewinnverwendung von 500 Mio. EUR an", fasst Merl die Perspektiven für das laufende Jahr zusammen.
Pressekontakt:
Wolfgang Kuß
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