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"Finanzplatz Frankfurt - Ein Standort bewegt sich"

Frankfurt/Main (ots)

  • Helaba-Studie bescheinigt Frankfurt Potenzial für Führungsrolle in Kontinentaleuropa
  • Finanzplatz-Akteure und Politik gleichermaßen gefordert
  • Merl: "Frankfurt als Börsenstandort stärken"
Die Vorrangstellung des Finanzplatzes Frankfurt innerhalb
Deutschlands bleibt unangefochten. Mittelfristig hat Frankfurt gute
Chancen, die Führungsrolle unter den Finanzmetropolen in
Kontinentaleuropa zu übernehmen. Zu diesem Ergebnis kommen die
Helaba-Volkswirte in ihrer Studie "Finanzplatz Frankfurt - Ein
Standort bewegt sich", die sie in Zusammenarbeit mit der HA Hessen
Agentur GmbH erstellt haben. "Die Studie identifiziert die
Börseninfrastruktur als einen der maßgeblichen Standortfaktoren für
einen Finanzplatz. Für den Finanzplatz ist deshalb eine
"Stand-alone"-Position der Deutsche Börse AG gegenüber einem durch
weitgehende Abgabe von Kernfunktionen und Aufgabe der technologischen
Marktführerschaft geprägten europäischen Modell deutlich vorzuziehen
", so Dr. Günther Merl, Vorsitzender des Vorstandes der Helaba.
Die Studie ist Bestandteil des Gemeinschaftsprojektes
"Finanzplatz-Monitoring", das vom Hessischen Ministerium für
Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung initiiert wurde.
Projektteilnehmer sind die Helaba, die HA Hessen Agentur GmbH, das
Center for Financial Studies (CFS) an der Johann Wolfgang
Goethe-Universität und die Hochschule für Bankwirtschaft (HfB).
Die Studie liefert eine Standortanalyse der Finanzplätze
Frankfurt, London und Paris. Die Analyse basiert auf zwölf Kriterien,
die als maßgeblich für das Wesen eines Finanzplatzes eingestuft
werden. "Die Gegenüberstellung der drei großen Finanzzentren anhand
der fünf Kernkriterien Banken, Börsen, finanzbezogene Bildung &
Forschung, Trends in der Finanzbranche und standortspezifische
Qualitäten zeigt die herausragende Positionierung Londons. Innerhalb
Kontinentaleuropas konkurrieren Frankfurt und Paris um die
Führungsposition", erläutert Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin
der Helaba.
Mit Blick auf die Börsen verfügen sowohl Frankfurt als auch Paris
über eine bedeutende, hoch kompetitive Börse. Bei der
Marktkapitalisierung liegt die Deutsche Börse AG an der Spitze
Europas. Hinsichtlich der Trends in der Finanzbranche bewegen sich
die Finanzplätze Frankfurt und Paris im Mittelfeld. Neue
Finanzmarktströmungen können in beiden Ländern aufgrund gesetzlicher
Vorgaben oftmals nur begrenzt umgesetzt werden.
Mit Blick auf die standortspezifischen Qualitäten ist Frankfurt
gegenüber den Finanzplätzen London und Paris im Vorteil. Die gute
Infrastruktur der Main-Metropole in Kombination mit kurzen Wegen
sowie die vergleichsweise niedrigen Kosten für Büroimmobilien und
Lebenshaltung wiegen die relativ hohe Unternehmensbesteuerung in
Deutschland auf. Als Bankenplatz und Standort für finanzbezogene
Forschung und Bildung ist Paris im internationalen Vergleich dagegen
stärker einzustufen als Frankfurt.
Die Finanzmetropole am Main hat bereits Maßnahmen ergriffen, um
ihre Marktposition weiter zu festigen und auszubauen. So wurde mit
dem "House of Finance" ein wichtiger Schritt zur Stärkung Frankfurts
als finanzbezogener Bildungs- und Forschungsstandort gegangen.
Weitere Maßnahmen müssen nach Ansicht der Experten jedoch folgen. Um
die Rahmenbedingungen am Finanzplatz Frankfurt weiter zu verbessern,
geben sie folgende politischen Handlungsempfehlungen:
  • Fokussierung auf das deutsche Finanzzentrum
  • Stärkung des Netzwerkes am Finanzplatz Frankfurt durch eine ausschließliche Präsenz der nationalen Aufsichtsbehörde BaFin am
Main
  • Förderung und Intensivierung der finanzbezogenen Lehr- und Forschungsaktivitäten
  • Zeitnahe Anpassung der Gesetzgebung an aktuelle Trends in der Finanzbranche
  • Reduzierung der Steuerlast für Unternehmen und Schaffung von Steueranreizen für Hochqualifizierte
  • Koordiniertes, selbstbewusstes Marketing für das deutsche Finanzzentrum
Das CFS hat seine Konzeptstudie zur Entwicklung eines
umfragebasierten Finanzplatzindikators abgeschlossen. Der
CFS-Finanzplatzindex aggregiert die Urteile und Einschätzungen von
Schlüsselpersonen des Finanzplatzes. Er erfasst damit die aktuelle
Stimmungslage über die Entwicklungschancen und die
Entwicklungsrisiken des Finanzplatzes sowie deren Veränderung im
Zeitverlauf. Die Ergebnisse der ersten Pilotbefragung deuten darauf
hin, dass sich der Finanzplatz Frankfurt in einem Stimmungshoch
befindet: "Zwei Drittel der Unternehmen der Finanzbranche erwarten
eine positive Entwicklung von Geschäftsvolumen und Ertrag", erläutert
Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen, CFS. Positive Rückmeldungen der
Befragten und die hohe Rücklaufquote der Pilotbefragung untermauern,
dass die Einführung des CFS-Finanzplatzindex einen wichtigen Beitrag
zum Gesamtprojekt "Finanzplatz-Monitoring" liefert und damit zur
Förderung des Finanzplatzes beiträgt.
Die HfB hat im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Grundlagen für
ein kontinuierliches datenbasiertes Monitoring des Finanzplatzes
Frankfurt - insbesondere im Vergleich zu London und Paris -
erarbeitet. Das entwickelte Indikatorensystem gibt anhand von
Struktur-, Verhaltens- und Performance-Indikatoren Aufschluss über
die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Frankfurt.
"Finanzplatz-Monitoring ist eine Kernstellgröße für alle an der
Entwicklung des Finanzplatzes interessierten Gruppen. Die Daten und
Analysen werden Entscheidungen klarer und fundierter gestalten", so
Prof. Dr. Udo Steffens, HfB.
Die Finanzplatz-Arbeitsgruppe des hessischen Kabinetts hat gestern
(Mittwoch), angeführt von Ministerpräsident Roland Koch,
Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel und Finanzminister Karlheinz
Weimar, die Präsentation der von ihr in Auftrag gegebenen Studien zur
Einrichtung eines Monitorings für den Finanzplatz Frankfurt zur
Kenntnis genommen und den beteiligten Instituten ausdrücklich für ihr
Engagement zur Förderung des Standorts gedankt. "Die Landesregierung
ist mit Blick auf die vorgelegten Konzepte davon überzeugt, dass ihre
Verwirklichung der Politik und den Akteuren am Finanzplatz ein
Instrumentarium an die Hand geben wird, mit dem Anpassungsbedarf und
Entwicklungspotenzial des Standorts frühzeitig erkannt und realisiert
werden können", erklärt Dr. Eugen Paravicini, der für die Förderung
des Finanzplatzes zuständige Abteilungsleiter im Hessischen
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung.
Die Studie finden Sie unter www.helaba.de
Pressekontakte:
Center for Financial Studies (CfS)
Jennifer Kamlah
Public Relations and Media Manager
Mertonstraße 17-21
60325 Frankfurt am Main
Tel: 0049-(0)69-79830067
Fax: 0049-(0)69-79830077
eMail:  Kamlah@ifk-cfs.de
Bankakademie / HfB 
Angelika Werner 
Head of Communications 
Sonnemannstraße 9 - 11 
60314 Frankfurt am Main 
Tel: 069 / 154 008 708 
Fax: 069 / 154 008 4708 
eMail:  werner@bankakademie.de /  werner@hfb.de

Pressekontakt:

Wolfgang Kuß
Presse und Kommunikation

Helaba
Landesbank Hessen-Thüringen
Girozentrale
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt
Tel.: 069/9132-2877
Fax: 069/9132-4335
e-mail: wolfgang.kuss@helaba.de
Internet: www.helaba.de

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